14.12.2015 15:36:00
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Flüchtlinge sollten laut IWF schon im Asylverfahren arbeiten dürfen
Derzeit ist es Asylwerbern in Österreich während des Asylverfahrens nur sehr eingeschränkt erlaubt zu arbeiten.
Das Tempo der Integration von Flüchtlingen werde entscheidend sein, um einen Abbau ihrer Fähigkeiten zu vermeiden und ihre Arbeitsmotivation zu erhalten, warnt der IWF. Die österreichischen Behörden hätten sich richtigerweise auf die Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten und auf die Zertifizierung beruflicher Fähigkeiten der Immigranten sowie auf Lehrlingsausbildung konzentriert.
Für die Einwanderer sollten auch leistbare Wohnmöglichkeiten in jenen Gebieten, wo es Nachfrage nach Arbeitskräften gebe, geschaffen werden. Generell sollte die Besteuerung von Arbeit so gestaltet werden, dass Arbeit finanziell attraktiver werde als der Empfang von Sozialleistungen, auch bei niedrigen Löhnen, so der IWF.
Die Welle von Asylwerbern erzeuge Druck auf die öffentlichen Ausgaben, so der IWF. 2015 werden 80.000 bis 90.000 Asylanträge in Österreich erwartet, was etwa einem Prozent von Österreichs Bevölkerung entspreche. Auch 2016 werden ähnliche Zahlen von Asylwerbern erwartet. Die Netto-Kosten für das Budget werden nach Prognosen für 2015 mit 0,1 Prozent des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) angegeben, 2016 sollen die Kosten dann auf 0,3 Prozent des BIP steigen.
Die starke Zuwanderung hat laut IWF auch positive Effekte: Der Anstieg von Immigranten in den Jahren 2015 bis 2020 könnte das BIP-Wachstum 2020 um einen Viertel-Prozentpunkt anheben. Auch die öffentlichen Ausgaben für das Pensions- und Gesundheitssystem könnten um einen ähnlichen Betrag zurückgehen.
(Forts.) gru/tsk
WEB http://www.imf.org
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