05.03.2014 16:34:00

ITB - Österreich knüpft an 25 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs an

Im international scharfen Wettbewerb um Urlauber wollen sich die heimischen Touristiker ab heuer im Zusammenhang mit dem 25-Jahr-Jubiläum der Grenzöffnung zwischen Ost- und Westeuropa positionieren. "Wir werden Österreich als Treffpunkt Europas in den Mittelpunkt unserer Kommunikation rücken", kündigte die Chefin der Österreich Werbung, Petra Stolba, auf der ITB in Berlin an.

Immerhin nahm der Fall des Eisernen Vorhangs und in weiterer Folge der Mauer zwischen der ehemaligen DDR und der BRD seinen Anfang an der Grenze zwischen Ungarn und dem Burgenland.

"Damals war die Einschätzung, das könnte ein Zukunftsgast werden", berichtete Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner. Inzwischen seien die Urlauber aus Zentral- und Osteuropa Stammgäste in den österreichischen Beherbergungsbetrieben. Im Sommer 2013 sorgten alleine die russischen Urlauber für 572.327 Nächtigungen.

"Vor rund 20 Jahren hatten wir etwa 700.000 Urlauber aus CEE, mittlerweile sind es 3 Millionen." Die Gesamtzahl der Gäste in Österreich sei seit damals um 50 Prozent auf 37 Millionen gestiegen, die Zahl der Urlauber aus dem ehemaligen Osten habe im selben Zeitraum um mehr als 400 Prozent zugelegt, verdeutlichte der Minister die Wachstumsdynamik in der Gruppe der "sehr wintersport- und bergaffinen" Touristen aus den osteuropäischen Ländern.

25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zwischen West- und Osteuropa rücken wieder historische Meilensteine in den Blickpunkt, die einen unmittelbaren Österreich-Bezug haben.

Am 2. Mai 1989 begann Ungarn nach einem Regierungsbeschluss damit, Teile der Grenzbefestigungen abzubauen - etwa am Übergang zu Klingenbach und St. Margarethen im Burgenland. Die Dimension der Befestigungsanlagen konnte aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen nicht mehr aufrechterhalten werden.

Erst Wochen nach dem ersten Loch im Eisernen Vorhang, am 27. Juni 1989, folgte ein offizieller Staatsakt, bei dem die damaligen Außenminister - auf österreichischer Seite Alois Mock, auf ungarischer Seite Guyla Horn - gemeinsam mit dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Sipötz den Grenzzaun bei Klingenbach/Sopron mit Bolzenschneidern durchtrennten.

"Diese Bilder gingen dann um die Welt und hatten medial historische Aufmerksamkeit", sagte der Direktor des Burgenland Tourismus, Mario Baier, am Rande der ITB zur APA.

Ein weiterer Meilenstein war das "Paneuropäische Picknick" in Sopron, zu dem der Präsident der Paneuropäischen Union, Otto Habsburg, und der damalige ungarische Staatsminister Imre Pozsgay am 19. August 1989 luden. An der Friedenskundgebung im ehemaligen Grenzsperrgebiet beteiligte sich eine riesige Menschenmenge, darunter viele Österreicher und Vertreter anderer europäischer Länder.

"Durch dieses Picknick, an dem an die 1.000 DDR-Bürger teilnahmen, hat sich die Dynamik der Massen, die in den Westen wollten, verselbstständigt", berichtet Baier. Der offizielle Abbau der Grenze und die Öffnung seien dann "Nine-eleven", am 11. September 1989, erfolgt. "Da fand die große Fluchtwelle statt", erinnert sich der Tourismusdirektor. Bis zum Mauerfall im November waren bereits 50.000 "DDR-ler" über Ungarn und das Burgenland geflüchtet.

Auch der Burgenland Tourismus greift den Fall des Eisernen Vorhangs auf. Den historisch sensiblen Momenten vor 25 Jahren widmen heuer etwa die Seefestspiele Mörbisch Mitte August die beiden Gala-Abende "Operette kennt keine Grenze". Zahlreiche weitere Veranstaltungen, die auf die geschichtsträchtigen Ereignisse aus dem Jahr 1989 aufsetzen, sind geplant.

(Schluss) kre/ivn

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