Enttäuschende Entwicklung 11.08.2014 10:08:00

QSC-Aktie bricht ein: Verlust und gesenkte Prognose

Die QSC-Aktie bricht am Montag im frühen Handel kräftig ein. Zeitweise müssen die Anteilsscheine des deutschen IT-Anbieters Abschläge von über 13 Prozent hinnehmen. QSC ist damit abgeschlagenes Schlusslicht und einziger Verlierer im TecDAX.

Der Grund für den großen Verlust der Aktie ist ein enttäuschende Bilanz: Im zweiten Quartal fuhr die TecDAX-Firma wegen einer enttäuschenden Entwicklung im erklärten Wachstumsbereich mit Informations- und Kommunikationstechnik einen Verlust ein und senkte die Jahresprognosen, wie das Unternehmen am Montag in Köln mitteilte. Die traditionelle Achillesferse des Geschäftskundenspezialisten mit DSL- und Sprachdiensten schnitt dabei trotz schärferer Regulierung sogar etwas besser ab als gedacht. In den drei Monaten bis Ende Juni schrieb QSC unter dem Strich ein Minus von 3,9 Millionen Euro nach einem Gewinn von 5,2 Millionen Euro vor einem Jahr.

Der Umsatz ging im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent auf 109,4 Millionen Euro zurück, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sackte um gut 45 Prozent auf 10,5 Millionen Euro ab. Den Ausblick für Umsatz und Ebitda kürzte das Management um Chef Jürgen Hermann auf das untere Ende der bisher genannten Bandbreiten. Bei den Erlösen sollen 450 Millionen Euro und damit etwas weniger als im Vorjahr erwirtschaftet werden.

Das Ebitda soll von 77,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 60 Millionen Euro sinken. Auch beim freien Barmittelzufluss sind die Aussichten mit 26 Millionen Euro nun schwächer. Voraussetzung für die Ziele sei aber eine deutlich anziehende Nachfrage nach Produkten im zweiten Halbjahr und eine Erholung in der IT-Beratung. Die Dividende soll wie bisher geplant bei 10 Cent liegen.

Analystin Heike Pauls von der Commerzbank bezeichnete die Zahlen als enttäuschend, die Bedingungen für das Erreichen des Ausblicks schienen zudem unsicher.

Auf Ergebnisseite schlugen ungeplante einmalige Betriebsaufwendungen von zwei Millionen Euro zu Buche. Zudem belastet nach wie vor ein Buchhaltungseffekt, der Finanzchefin Barbara Stolz im Vorjahr noch mit fünf Millionen Euro zugute kam. Bei den Sparten enttäuschte insbesondere die IT-Beratung.

Die Ertragslage nannte der Konzern unbefriedigend. "Wir müssen unsere Stärken in der Entwicklung wesentlich besser in Marktstärke ummünzen", sagte Vorstandschef Hermann. Dazu soll jetzt die Effizienz im Unternehmen gesteigert werden. An allen Standorten kommt die Organisation auf den Prüfstand, Fach- und Führungskräfte sollen ihren Arbeitsplatz wechseln. Zudem will QSC vorwiegend ohne neues Personal auskommen.

Das Unternehmen steckt seit Jahren in einem tiefgreifenden Umbau weg vom DSL-Netzbetrieb hin zu Dienstleistungen. Im Februar hatte der Vorstand die Maßnahmen forciert und ein Übergangsjahr angekündigt. Das Entwicklungsbudget wollten die Kölner auf zehn Millionen Euro jährlich verdoppeln, zudem sollen weitere Zukäufe kleinerer Technologiefirmen folgen. Der künftige Schwerpunkt liegt bei Cloud-Angeboten, also etwa zentral gelagerten Dateien für den Echtzeitzugriff vieler Anwender

/men/enl/fbr

KÖLN (dpa-AFX)

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