Heftige Kämpfe 07.10.2014 07:24:31

IS-Kämpfer rücken in syrische Grenzstadt Kobane vor

Das berichten Aktivisten. Nun wächst die Angst, dass die Stadt an der Grenze zur Türkei trotz anhaltender US-Luftangriffe gegen die Extremisten komplett in die Hände der Islamisten fällt.

   In den vergangenen drei Wochen haben Kämpfer der IS, die auch als Isis oder Isil bekannt sind, mehr als 300 syrisch-kurdische Ortschaften um Kobane herum eingenommen. Aber am Montag rückten sie zum ersten Mal direkt in die Vororte der auf Arabisch Ain al-Arab genannten Stadt vor. Das zeigt die Stärke der Gruppe trotz wochenlanger Luftangriffe der US-Armee und ihrer Verbündeten gegen Ziele des IS in Syrien.

   Die Dschihadisten hissten zwei ihrer schwarzen Fahnen - eine auf dem Dach eines Apartmentgebäudes und eine weitere auf einem Hügel nahe eines Grenzübergangs im Osten der Stadt. Die IS-Kämpfer seien nur noch rund 1,5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, sagt Meisa Abdo, ein örtlicher Befehlshaber der syrisch-kurdischen Milizen, die sich Volksverteidigungseinheiten (YPG) nennen. Die schwarze Flagge am Grenzübergang war selbst von Dörfern in der Türkei aus zu sehen.

   Die US-Streitkräfte teilten am Montag mit, sie hätten einen Luftangriff südlich von Kobane geflogen und zwei Kampfstellungen des IS zerstört. Schon in den vergangenen Tagen hatten US-Soldaten Ziele des IS in Syrien aus der Luft attackiert. Bisher aber haben diese Luftangriffe die Offensive der Dschihadisten nicht aufzuhalten vermocht.

   Die USA drängen die Türkei seit einiger Zeit dazu, eine aktivere Rolle in der Koalition gegen den IS einzunehmen. Vergangene Woche gab das türkische Parlament der Regierung nahezu freie Hand, um mit Bedrohungen gegen die Türkei aus Syrien oder dem Irak umzugehen. Erlaubt sind damit auch grenzüberschreitende Militäroperationen und die Stationierung ausländischer Truppen innerhalb der Türkei.

   Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte am Montag in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN, dass die Türkei sämtliche verfügbaren Maßnahmen ergreifen werde, um eine Bedrohung ihrer nationalen Sicherheit abzuwehren. Gleichzeitig bekräftigte er die Forderung seines Landes, dass die Militärkoalition unter Führung der Amerikaner nicht nur gegen den IS, sondern auch gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad vorgehen müsse.

   "Wir sind bereit alles zu tun, wenn es eine klare Strategie gibt, dass wir nach Isis sicher sein können, dass unsere Grenze geschützt wird", sagte Davutoglu. "Wir wollen nicht mehr, dass das [syrische] Regime...Menschen in Richtung Türkei drängt", sagte er mit Blick auf die 2 Millionen syrischen Flüchtlinge, die sich derzeit in der Türkei aufhalten.

   Allein in den vergangenen drei Wochen hat der Feldzug der Dschihadisten um Kobane mehr als 180.000 Menschen aus dem Norden Syriens in die Türkei getrieben.

   DJG/WSJ

  Dow Jones Newswires

Von Ayla Albayrak

ISTANBUL

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