29.09.2015 09:16:41
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Ytong-Hersteller Xella setzt vor seinem IPO auf bessere Baukonjunktur
DUISBURG/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Baustoffhersteller und Börsenaspirant Xella setzt neben Einsparungen vor allem auf ein Anziehen der Baukonjunktur. Dies soll zu einer besseren Auslastung der Kapazitäten und Wachstum führen. Die Auslastung in den Segmenten Baustoffe und Trockenbau liege derzeit etwa bei 60 bis 70 Prozent, sagte Finanzchef Hans-Jürgen Wiecha der "Börsen-Zeitung" (Dienstagausgabe). Vor der Finanzkrise habe sie bei 90 Prozent gelegen. Das Abwärtspotenzial sei daher überschaubar. Zudem habe Xella auch in der Krise mit stabilen Margen geglänzt.
Das liege nicht zuletzt daran, dass "wir eine flexible Kostenstruktur haben, die mit der Nachfrage atmet", erläuterte der Manager. Denn der Porenbeton - zu Xella gehören die Marken Ytong und Hebel - werde in gasdicht verschließbaren Druckbehältern hergestellt, deren Zahl der Nachfragesituation angepasst werde. Zum Unternehmenswachstum sollen neben einer konjunkturellen Belebung aber auch Zukäufe beitragen.
Während dies wegen der starken Marktposition in Kontinentaleuropa nur bedingt möglich sei, böten sich hingegen Möglichkeiten in Großbritannien und in der Türkei, sagte Wiecha, Mittelfristig rücke auch Südostasien - allen voran Indonesien, Malaysia und Thailand - ins Visier. Derzeit läuft ein Sparprogramm im Unternehmen, mit dem Xella die Kosten bis 2017 um jährlich 70 Millionen Euro drücken will.
Erst vor einer Woche kündigte Xella an, dass der Baustoffhersteller noch in diesem Jahr einen Börsengang anpeile. Damit will der Duisburger Konzern seine Schulden senken. Der für die Gasbetonsteine der Marke Ytong bekannte Hersteller will mit einer Kapitalerhöhung rund 200 Millionen Euro erlösen. Zudem sollen Aktien der Alteigentümer angeboten werden. Dazu zählen die Finanzinvestoren Goldman Sachs Capital Partners und PAI.
Neben Ytong stellt Xella auch Gipsfaserplatten der Marke Fermacell für den Trockenbau her und will insbesondere mit energiesparenden Baustoffen punkten. 2014 machte Xella einen Gesamtumsatz von 1,27 Milliarden Euro und erzielte einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 215 Millionen Euro./mne/jha/stb
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