Wacker Chemie bringt Siltronic an die Börse

Das Unternehmen hatte jüngst mitgeteilt, eine Abspaltung seiner Halbleitersparte mit dem Ziel zu prüfen, zusätzlichen Wert für das Unternehmen und seine Aktionäre zu schaffen. Wacker Chemie hatte eine Reihe von strategischen Optionen ins Visier genommen, um die Eigentumsverhältnisse der Siltronic AG neu zu strukturieren. Möglich sei dabei ein Börsengang, aber auch die Veräußerung an einen strategischen Investor, hieß es zuletzt.

Siltronic-Rivalen an der Börse höher bewertet

Vergleichbare Unternehmen, die selbstständig operierten, würden von Analysten mit deutlich höheren Multiples bewertet als die Siltronic unter dem Dach der Wacker Chemie, hatte Unternehmenssprecher Christof Bachmair gesagt. Das lege zumindest nahe, einmal zu prüfen ob es nicht sein könnte, dass eine Verselbstständigung von Siltronic zu einer Wertaufdeckung führen könnte. Zur Peer Group von Siltronic wird von Analysten etwa das japanische Halbleiterunternehmen Sumco oder das US-Halbleiterunternehmen SunEdison Semiconductor gezählt.

Siltronic hat im ersten Quartal Umsatz und EBITDA dank höherer Absatzmengen und günstiger Wechselkurseffekte gesteigert. Die Erlöse legten trotz niedrigerer Preise gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent auf 239 Millionen Euro zu. Das EBITDA hat Siltronic gegenüber dem Vorjahr auf 40 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die EBITDA-Marge lag entsprechend bei 16,8 Prozent nach 7,4 Prozent im Vorjahr.

Siltronic entwickelt und produziert Wafer an Standorten in Europa, Asien sowie den USA und kooperiert mit Chipherstellern wie Intel oder Samsung.

IPO-Markt könnte zunehmend in Schwung kommen

Mit einem Börsengang von Siltronic könnte der IPO-Markt an Schwung gewinnen. In Deutschland gingen dieses Jahr bereits drei größere Unternehmen aufs Parkett. Zuletzt gingen Sixt Leasing und der Online-Händler Windeln.de diesen Schritt, obwohl sich der deutsche Aktienmarkt zuletzt merklich eingetrübt hat. Anfang des Jahres feierte Tele Columbus bereits seinen Börsengang.

Sollte das Umfeld noch einigermaßen stabil bleiben, könnten weitere Unternehmen demnächst ihren Gang aufs Börsenparkett ankündigen. Zu den Kandidaten zählen Scout24, zu der Portale wie Immobilienscout24 oder Autoscout24 gehören, die Reederei Hapag-Lloyd oder das Bahntechnik-Geschäft der kanadischen Bombardier.

   DJG/kla/mgo

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