Carlos Slim ist willkommen 05.09.2013 13:06:31

Telekom Austria will im Osten expandieren

"Die Kommunikation mit América Móvil ist ausgezeichnet", sagte Telekom Austria-Vorstandschef Hannes Ametsreiter im Interview mit dem Wall Street Journal Deutschland. Mindestens einmal pro Woche telefoniert Ametsreiter nach eigenem Bekunden mit Oscar Von Hauske Solis, dem von América Móvil entsandten Kontrolleur seines Unternehmens. Überdies ist die Telekom Austria in Kauflaune, daraus macht Ametsreiter keinen Hehl. Das sollte dem mexikanischen Großaktionär gefallen. Schließlich ist Slim nach Europa gekommen, um seine Abhängigkeit von den lateinamerikanischen Mobilfunkmärkten zu mindern.

   Ganz Europa wird Slim mit Telekom Austria nicht bekommen, das macht Ametsreiter klar. Geographisch will sich das einstige österreichische Staatsunternehmen auf Mittel- und Osteuropa konzentrieren. Und vor dem Eintritt in neue Märkte will Telekom Austria zunächst auf Märkten zukaufen, wo der Konzern bereits präsent ist. Das wären etwa die früheren jugoslawischen Teilrepubliken Kroatien, Serbien und Mazedonien.

   Auch Zukäufe im Festnetz sind für Ametsreiter wichtiger als die Eroberung neuer Märkte. Hier hat Telekom Austria ein heißes Eisen im Feuer: Man sei "sehr an SBB interessiert", sagt der Konzernchef. Bis in Runde zwei des laufenden Bieterprozesses haben es die Österreicher bereits geschafft.

   SBB steht für Serbia Broadband, den führenden Kabelnetzbetreiber und Anbieter von Breitband-Internetanschlüssen in Serbien. Er zählt rund 700.000 Kunden und versorgt immerhin 60 Prozent der Bevölkerung. In Serbien ist Telekom Austria bislang in der Position des Herausforderers, dem Unternehmen gehört der drittgrößte Mobilfunkanbieter. Eine Übernahme von SBB wäre also ein gehöriger Schritt nach vorn, um Mobilfunk und Internet aus einer Hand anbieten zu können.

   Bekäme Telekom Austria den Zuschlag, wäre eine Kapitalerhöhung wohl nicht zu vermeiden. Einen Zukauf vom Umfang der SBB, die laut Medienberichten zwischen 700 und 800 Millionen Euro wert sein soll, könnte der Konzern aus Wien aus eigenen Mitteln nicht stemmen, sagt Bernd Maurer, stellvertretender Leiter der Aktienanalyse bei der Raiffeisen Centrobank.

  

 DJG/apr/mgo/rio

Dow Jones Newswires

Von Archibald Preuschat

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