Genom- und Proteomanalysen 27.11.2013 12:46:31

SAP wittert im Gesundheitsbereich "Multi-Milliarden-Markt"

Genom- und Proteomanalysen, also die Aufschlüsselung des menschlichen Erbguts und der Gesamtheit aller in einer Zelle vorliegenden Proteine, seien ein "Multi-Milliarden-Markt", sagte der Verantwortliche für die ultraschnelle Datenanalyse-Plattform Hana, Franz Färber, dem Wall Street Journal Deutschland. Schließlich würden die Menschen immer älter. "Das ist ein Massenmarkt."

   Konkrete Umsatzziele gebe es derzeit noch nicht, sagte Färber. "Eventuell können wir aber schon Näheres bei den Viertquartalszahlen sagen." SAP legt diese voraussichtlich am 21. Januar vor.

   Neben ersten Forschungsprojekten, zum Beispiel zur Anwendung von Hana in Krankenhäusern wie der Berliner Charité, befinde sich SAP inzwischen auch in Gesprächen mit verschiedenen Pharmaunternehmen in Deutschland und Europa, aber auch in den USA. "Die großen Pharmafirmen kommen alle für eine Kooperation infrage", sagte Färber. "Nach den ersten Diskussionen mit ihnen ist großes Interesse da." Derzeit werde den Pharmakonzernen das SAP-System zur Genomanalyse gezeigt. Dieses sei "vor allem für die Medikamentenforschung interessant".

   Schon im neuen Geschäftsjahr will SAP hier zu ersten Geschäftsabschlüssen kommen. "Wir gehen davon aus, im Laufe von 2014 Vollzug melden zu können über erste Deals", sagte Färber.

   Ziel der Genom- und später auch der Proteomanalyse, die im Vergleich zur Entschlüsselung des menschlichen Genoms aber noch in den Kinderschuhen steckt, sei es, die Patienten bestmöglich versorgen zu können. "Wir wollen dahin kommen, dass Mediziner nicht mehr mit einer Standardmedikation draufhauen müssen, sondern genau individuell angepasste Dosierungen anwenden können."

   Dies erspare nicht nur den Patienten unnötige oder unwirksame Behandlungen, sondern auch dem Gesundheitssystem immense Kosten. So gingen zum Beispiel Forscher bei Chemotherapien zur Krebsbehandlung davon aus, dass nicht einmal die Hälfte aller dieser für die Betroffenen oft sehr qualvollen Anwendungen wirksam seien. Grund sei, dass derzeit schlichtweg nicht bekannt sei, was in welcher Dosierung am besten helfe. Mit seiner Analysesoftware zur Auswertung riesiger Datenmengen in Echtzeit will SAP hier Abhilfe schaffen.

   DJG/uqu/sha

   Dow Jones Newswires

Von Ursula Quass

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