03.04.2014 12:00:30

IMK fordert EZB-Anleihekäufe in Krisenländern

   BERLIN--Das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat vor der Gefahr einer Deflation im Euroraum gewarnt und gezielte Anleiheaufkäufe des Eurosystems in den Krisenländern gefordert, um den Risiken entgegenzusteuern.

   Der eigentlich solide Aufschwung in Deutschland befinde sich auf einem schmalen Grat, von dem man auch tief stürzen könne, warnte Gustav Horn, der wissenschaftliche Direktor des IMK. "Ich hoffe nur, dass die EZB dies frühzeitig erkennt", sagte Horn bei einer Pressekonferenz. "Ich glaube, dass es angemessen wäre, wenn sie heute entsprechende Entscheidungen träfe."

   Horn verwies darauf, dass es Deflationstendenzen gebe. "Man muss klar feststellen, dass das Ziel der Preisstabilität schon seit längerem verletzt wird", sagte er. "Es ist kein großer Schritt mehr zur Deflation." Das sähen die gewerkschaftsnahen Forscher des Düsseldorfer Instituts als "ein sehr signifikantes Risiko" an. Horn sagte, es sei für die Forscher einer der wichtigsten wirtschaftspolitischen Faktoren, dass die EZB auf diese Situation reagiere. "Es ist nämlich ihr Geschäftsfeld, sie muss etwas tun", machte er klar. "Sie kann in der Zinspolitik nicht mehr viel machen, das ist klar. Sie müsste im Grunde genommen beschließen, dass sie Anleihekäufe macht."

   Um den Risiken entgegenzusteuern, sollten nach der Vorstellung des IMK bei solchen gezielten Anleiheaufkäufen in den Krisenländern neben Staatsanleihen auch Papiere von kleinen und mittleren Unternehmen berücksichtigt werden. So sollten deren Finanzierungsbedingungen verbessert werden, betonten die Forscher.

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

   DJG/ank/bam

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   April 03, 2014 05:51 ET (09:51 GMT)

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