31.03.2016 20:07:40
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Hunderttausende protestieren gegen Arbeitsmarktreform in Frankreich
Versammlungen und Protestzüge wurden nicht nur aus großen Städten wie Paris, Marseille, Lyon oder Bordeaux gemeldet. Auch in kleineren Orten gab es zahlreiche Demonstrationen. Vereinzelt kam es dabei auch zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und militanten Teilnehmern. In Paris und Marseille berichteten die zuständigen Behörden von mehreren Festnahmen.
Der vergangene Woche vorgelegte Gesetzentwurf soll das Arbeitsrecht flexibler machen und helfen, die hohe Arbeitslosigkeit zu senken. Kritiker halten die Vorschläge für unsozial und fordern ihre Rücknahme.
Der Eiffelturm in der Hauptstadt Paris blieb wegen des Ausstands geschlossen. Auch im Bahnverkehr kam es zu Störungen: Der Betreiber SNCF berichtete von Ausfällen bei etwa der Hälfte aller Regionalzüge. Auch einige TGV-Fernverkehrszüge mussten gestrichen werden oder waren verspätet. An dem Streik, zu dem zwei von vier großen Eisenbahngewerkschaften aufgerufen hatten, beteiligten sich laut SNCF knapp 25 Prozent der Beschäftigten. Bei den jüngsten Aktionen Anfang März hatte die Beteiligung bei dem Staatsbetrieb noch bei 35,5 Prozent gelegen.
Die Regierung hatte ihre ursprünglichen Pläne wegen des Gegenwinds bereits abgeschwächt. Anfang März waren nach Behördenangaben mehr als 200 000 Menschen gegen das Projekt auf die Straße gegangen.
Staatschef François Hollande hat eine erneute Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2017 wiederholt von einer Trendwende am Arbeitsmarkt abhängig gemacht. Ende Februar war in Frankreich mit mehr als 3,59 Millionen Arbeitslosen ein neuer Rekord gemeldet worden. Die Zahl lag noch 2,5 Prozent über dem Vorjahreswert.
dpa-AFX

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