14.01.2014 13:04:00
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Hotelierkongress - IHS: Tourismus sichert Arbeitsplätze
"Überall dort, wo der Tourismus stark präsent ist, haben wir eine geringe Arbeitslosigkeit", betonte Reitterer, die selbst ein Hotel in Wien betreibt. "Wir haben im letzten Jahr 4.000 Menschen einen neuen Job gegeben." In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der Arbeitsplätze im Tourismus um mehr als 25 Prozent gestiegen, in der Gesamtwirtschaft um nur 10 Prozent.
Salzburg und Tirol etwa wiesen zuletzt einer ÖHV-Erhebung zufolge mit 2,5 Prozent die niedrigste Arbeitslosenrate unter allen Bundesländern aus - bei einem gleichzeitig hohen Bruttoregionalprodukt pro Kopf von 39.300 bzw. 35.400 Euro (jüngst verfügbare Datenbasis 2010).
Kärnten, Niederösterreich und das Burgenland bildeten mit einer Wertschöpfung von 28.700 bzw. 28.200 und 23.200 Euro pro Kopf das Schlusslicht und hatten mit einer stärkeren Arbeitslosigkeit von 4,7 bzw. 4,1 und 4,4 Prozent zu kämpfen.
Wien bildet eine Ausnahme - trotz der höchsten Wertschöpfung in dem Bundesland von 44.300 Euro pro Kopf war auch die Arbeitslosigkeit mit 7,9 Prozent extrem hoch. IHS-Chef Christian Keuschnigg begründete dies mit der in der Bundeshauptstadt anderen Branchenstruktur und dem Industrieanteil.
"Der Tourismus ist insgesamt sicher eine Konjunkturstütze, kann aber mit einem Wertschöpfungsanteil von 6 bis 7 Prozent nicht die gesamte Arbeitslosenrate dirigieren", erklärte der Wirtschaftsforscher.
Die touristischen Betriebe halten die Wertschöpfung in der Region - sie können mit ihren Hotels, Pensionen und Gasthöfen nicht abwandern und ihre Tätigkeit in Billiglohnländer verlagern.
Von der Realpolitik wünscht sich die ÖHV als überparteiliche Interessenvertretung der gehobenen Hotellerie laut Hoch "eine Steuerpolitik, die das Optimum aus unserer Leistung holt und nicht das Maximum aus unserer Kasse", sprich beispielsweise eine spürbare Entlastung des Faktors Arbeit (Senkung der Lohnnebenkosten) und eine kürzere Abschreibungsdauer für Investitionsgüter wie etwa Badezimmer oder Klimaanlagen, für die derzeit - wie für die dazugehörige Immobilie - 33 Jahre gelten.
"Der Tourismus ist gerade in sensiblen Zeiten für den Arbeitsmarkt ein ganz entscheidender Faktor", hatte der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer in seiner Begrüßungsrede immerhin eingeräumt.
(Grafik 0062-14, Format 42 x 100 mm) (Schluss) kre/itz
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