13.04.2015 13:35:00

Hollandfonds-Emittent MPC: Unser Geschäftsmodell war "schlüssig"

Das Hamburger Emissionshaus MPC, das sich wegen seiner taumelnden Schiffs- und Hollandfonds mit zahlreichen Anlegerklagen herumschlagen muss, weist die Vorwürfe des österreichischen Vereins für Konsumenteninformation (VKI) zurück. Das den einzelnen Fonds zugrunde liegende Geschäftsmodell und deren Konstruktion sei "schlüssig und fehlerfrei" gewesen.

Auch seien die Anleger über Risiken "stets in einem ausgewogenen und der Realität entsprechenden Verhältnis" informiert worden, teilte MPC am Montag mit. Den vom VKI angekündigten Klagen in Deutschland sehe man daher gelassen entgegen.

Die Konsumentenschützer wollen in den kommenden Wochen in Hamburg mehrere Sammelklagen gegen MPC einbringen. In Wien hat der VKI schon im Vorjahr Strafanzeige gegen MPC erstattet. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt wegen Verdachts auf schweren Betrug.

Am Montag schoss sich MPC auf den VKI ein, stelle doch dieser falsche Behauptungen auf und verbreite gezielt Halbwahrheiten, um Emittenten von geschlossenen Fonds dazu zu bewegen, "den Anlegern Zahlungen zu leisten, die diesen zivilrechtlich nicht zustehen".

Weder hätten MPC Capital und ihre Treuhandgesellschaft TVP irreführende Verkaufsprospekte verwendet noch ihre Aufklärungspflichten verletzt. Trotz zahlreicher bisher abgewickelter Gerichtsverfahren gebe es kein Urteil, das MPC oder TVP diesbezüglich ein Versäumnis angelastet hätten. Vielmehr hätten das Handelsgericht (HG) und das Oberlandesgericht (OLG) Wien festgehalten, dass aus den Unterlagen und der Information der TVP die Natur und die Risiken der Veranlagung leicht erkennbar gewesen seien.

Die Verluste bei einigen MPC-Holland-Immobilienfonds rührten von einer "historisch einzigartigen Immobilienkrise in den Niederlanden", nicht von "falsch oder schlecht konstruierten Investitionsmodellen". Vor der Wirtschaftskrise sei es besser gelaufen. "40 von insgesamt 41 geschlossenen Immobilienfonds von MPC Capital, die vor dem Jahr 2009 abgewickelt wurden, haben ihren Investoren substantielle Vermögenszuwächse beschert", so das Unternehmen, das sich mittlerweile auf institutionelle Anleger konzentriert. Die 41 Beteiligungen hätten im Schnitt einen Vorsteuerertrag von 10,48 Prozent pro Jahr abgeworfen.

Der Hollandfonds 51 sei die erste Immobilienbeteiligung von MPC Capital, die in 20 Jahren Unternehmensgeschichte Insolvenz anmelden habe müssen. Dass dies am 31. März, wie vom VKI behauptet, "still und leise" geschehen sein, stimme nicht. Bereits im Februar sei den Anlegern ein Sanierungskonzept vorgelegt worden, das diese aber nicht angenommen hätten. Die Ablehnung sei "merkbar auch durch die vom VKI aufstellten falschen Behaupteungen beeinflusst" worden.

MPC hatte auch Schiffsfonds im Portfolio - Anleger beteiligten sich hier zum Beispiel an Containerschiffen oder Frachtern. 2012 hatten die Hamburger in diesem Segment eine Pleite verzeichnen. Betroffen war der Merkur Sky, der wie der Holland 51 von der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien vertrieben wurde.

(Schluss) snu/sp

WEB http://www.konsument.at

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