Hapag-Lloyd mit mäßigem Börsengang: Erstkurs bei 20,05 Euro

Zum Auftakt in den Freitagshandel in Frankfurt läuteten Vorstand und Aufsichtsrat der Hamburger Reederei die Börsenglocke - und warteten gespannt auf den Erstkurs ihrer Aktie. Mit 20,05 Euro startete die Hapag-Lloyd-Aktie dann gegen 9:20 Uhr den Börsenhandel und blieb damit nicht nur etwas hinter den Erwartungen zurück, sondern eröffnete den Wertpapierhandel auch nur wenige Cent über dem Emissionspreis. Dieser hatte bei 20 Euro gelegen.

Das IPO der Reederei war bereits im Vorfeld wegen der schwierigen Schifffahrtsbranche und des eher schwachen Börsenumfelds recht mühsam. Die Zeichnungsfrist für die Aktie musste um eine Woche verlängert und der Ausgabepreis herabgesetzt werden, da das Interesse an den Anteilsscheinen des Hamburger Unternehmens kleiner als erwartet war. Letztlich konnte Hapag-Lloyd rund 15,2 Millionen Aktien (inkl. Mehrzuteilung) zu einem Ausgabekurs von 20 Euro platzieren.

Den Erlös von annähernd 300 Millionen Dollar (265 Millionen Euro) will Hapag-Lloyd in neue Schiffe und Container investieren - ein entsprechender Beschluss des Vorstands liegt allerdings noch nicht vor. Das Unternehmen wird mehrheitlich kontrolliert von einem Pool aus der chilenischen Reederei CSAV, der Stadt Hamburg und dem Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne. Zusammen halten die Anteilseigner nach dem Börsengang rund 72 Prozent der Aktien. Der Touristik-Konzern TUI hält noch immer knapp elf Prozent der Anteile. Der Freefloat einschließlich einiger kleinerer Aktienpakete Hamburger Banken und Versicherungen beträgt 17 Prozent.

Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at