Dank Tochter Leighton |
07.05.2014 14:00:31
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HOCHTIEF erhöht Gewinn im ersten Quartal
Ein wesentlicher Baustein des Konzernumbaus ist die engere Anbindung und Verzahnung von Leighton, die den Löwenanteil zum HOCHTIEF-Ergebnis beiträgt. Dazu hat HOCHTIEF im März ein bis zu 800 Millionen schweres anteiliges Angebot an die Leighton-Aktionäre vorgelegt, an dessen Ende der Konzern seine Beteiligung auf rund 74 Prozent aufstocken würde. Stand heute wurden dabei 5,1 Prozent der Aktien eingesammelt. Damit würde der Anteil auf 63,8 Prozent steigen. Die Offerte läuft noch bis zum 9. Mai, traditionell werden die meisten Aktien erst zum Schluss angedient. Eine vollständige Übernahme sei nicht geplant, sagte Fernandez Verdes.
Bei Leighton hat HOCHTIEF noch Verbesserungspotenzial ausgemacht, derzeit werden Strukturen und Strategie überprüft, was bis Ende des Jahres abgeschlossen werden soll. Dazu hat HOCHTIEF das Management ausgetauscht, Fernandez Verdes hat selbst dort die Chef-Rolle übernommen. Befürchtungen, er könnte damit seinen Posten bei HOCHTIEF vernachlässigen, versuchte er zu zerstreuen. "Ich sehe das nicht als zwei Posten. Ich bin HOCHTIEF gegenüber verpflichtet", sagte der Manager, der zudem als Favorit für den CEO-Posten von ACS gilt.
Dessen langjähriger Chef, Florentino Perez, hatte in einem Interview mit dem spanischen Fernsehen Fernandez Verdes zu seinem Nachfolger erkoren, wenn er einmal zurücktritt. Einen Zeitplan dafür gibt es noch nicht. Fernandez Verdes, vor seiner HOCHTIEF-Zeit langjähriger Manager bei ACS, gilt als enger Vertrauter von Perez, der zudem Eigner des spanischen Fußball-Clubs Real Madrids ist. Fernandez Verdes schwieg sich dazu aus.
Überhaupt werden die Verbindungen zwischen Essen und Madrid immer enger. Das zeigt auch die Bestellung des spanischen ACS-Managers Jose Ignacio Legorburo, der Chief Operating Officer bei HOCHTIEF wird. Er leitete zuletzt Dragados, die Bautochter des spanischen HOCHTIEF-Großaktionärs ACS.
Seit Längerem wird spekuliert, HOCHTIEF könnte irgendwann einmal mit Dragados zusammen gehen. So fragte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Aktionärsvereinigung DSW, ob die Bestellung Legorburos vielleicht ein erster Schritt in diese Richtung sei. Auch hier wollte sich Fernandez Verdes vor den Aktionären nicht klar äußern. Er werde tun, was das Beste für HOCHTIEF sei, sagte er lediglich. Und wenn etwa ein Joint Venture mit Dragados das Beste für HOCHTIEF sei, werde er dies tun. Es sei jedoch keine generelle Strategiefrage.
ACS hatte Anfang 2011 nach einem langen Übernahmestreit die Mehrheit an HOCHTIEF übernommen. Durch einen Aktienrückkauf haben die Spanier die Kontrolle über HOCHTIEF zuletzt auf knapp 59 Prozent ausgeweitet. Weitere Rückkäufe sind geplant. Die Hauptversammlung stimmte der Ermächtigung zu Aktienrückkäufen im Volumen von bis zu zehn Prozent zu.
HOCHTIEF hat unter Fernandez Verdes erhebliche Fortschritte bei der Profitabilität gemacht. Der Konzern hatte im vergangenen Jahr ein umfassenden Restrukturierungsprogramm auf den Weg gebracht, um sich wieder ganz auf den Bau zu konzentrieren. Nicht dazu passende Geschäfte wurden verkauft, wie etwa das Flughafengeschäft und die Servicesparte oder die Telekommunikationsaktivitäten von Leighton.
Auch stehen noch einige Verkäufe im Raum. Für die Unternehmen Formart, HTP und das Property Management sucht HOCHTIEF weiter Investoren.
"Nach diesen Veräußerungen können wir uns nun vollständig auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren: Die Umsetzung von Bau- und Infrastrukturprojekten", sagte Fernandez Verdes.
Dazu leitete das Management ein Effizienzprogamm ein, um die Profitabilität zu erhöhen. Die Finanzlage ist zudem solide. Auch im ersten Quartal wurden weitere Fortschritte gemacht.
Dank einer positiven Entwicklung bei der australischen Tochter Leighton stieg das operative Ergebnis auf vergleichbarer Basis um 15,7 Prozent auf 190,3 Millionen Euro. Das entsprechende Nettoergebnis erhöhte sich um 22,7 Prozent auf 53,3 Millionen Euro.
Die Zahlen sind dabei bereinigt um Restrukturierungs- und Dekonsolidierungseffekte. Das berichtete EBIT sank hingegen um 4,6 Prozent auf 178,9 Millionen Euro. Darin waren allerdings noch Ergebnisbeiträge aus mittlerweile verkauften Unternehmensteilen enthalten.
Leighton trug dabei wie üblich den Löwenanteil zum Gewinn bei. Der EBIT-Beitrag stieg trotz negativer Währungseffekte um knapp zehn Prozent auf 167 Millionen Euro. HOCHTIEF hatte zuletzt seinen Anteil an Leighton auf knapp 59 Prozent erhöht und hat zudem ein Angebot an die übrigen Aktionäre laufen, das die Beteiligung des deutschen Konzerns auf bis zu 74,2 Prozent erhöhen könnte.
Auch das Amerika-Geschäft konnte sein Ergebnis verbessern. Die Europa-Sparte, die am stärksten von der Restrukturierung betroffen ist, verzeichnete erneut Verluste, konnte diese jedoch im Vergleich zum Vorjahr bereinigt um die Umbaukosten verbessern. Für diese Sparte wird künftig Nikolaus Graf von Matuschka die Verantwortung übernehmen. Bislang hatte Fernandez Verdes auch diese Sparte geleitet.
Die jährlichen Einsparungen durch die Restrukturierung sollen ab 2015 bei 40 bis 60 Millionen Euro liegen. Fernandez Verdes bekannte sich erneut zum deutschen Markt.
Die Jahresprognose bekräftigte der Manager: Der bereinigte Konzerngewinn soll auf 225 bis 250 Millionen Euro steigen, nach 207,5 Millionen Euro im Vorjahr.
"In unserem Kerngeschäft sehen wir Potenzial für Expansion und Wachstum", zeigte sich Fernandez Verdes zuversichtlich. Noch bleibt seiner Einschätzung nach einiges zu tun, HOCHTIEF befinde sich jedoch auf einem gutem Weg.
DJG/nas/jhe
Dow Jones Newswires
Von Natali Schwab
ESSEN
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