11.09.2015 12:50:46

Hendricks sieht Bedarf für 350.000 neue Wohnungen pro Jahr

   BERLIN (AFP)--Angesichts des starken Zuzugs von Flüchtlingen, aber auch wegen der ohnehin angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt in vielen Großstädten sieht Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) einen massiv steigenden Bedarf für den Neubau von Wohnraum. Pro Jahr seien mindestens 350.000 neue Wohnungen erforderlich, sagte Hendricks am Freitag in der Haushaltsdebatte des Bundestags. Um dies zu erreichen, "brauchen wir alle Akteure und alle verfügbaren Kapazitäten".

   "Es ist völlig klar, dass wir deutlich mehr Geld in den sozialen Wohnungsbau investieren müssen", sagte Hendricks dazu weiter. Sie habe daher vorgeschlagen, "die Kompensationszahlungen an die Länder in Höhe von 518 Millionen Euro pro Jahr für die nächsten Jahre mindestens zu verdoppeln". Dies solle im Rahmen der parlamentarischen Beratungen über den Etat 2016 umgesetzt werden.

   Zudem strebe sie an, die degressive Abschreibung für Wohnungsbau befristet wieder einzuführen, um diesen für private Investoren attraktiver zu machen, sagte Hendricks weiter. Geplant sind auch Modellprojekte für Wohnungen für Auszubildende und Studenten. Zwar sei auch 2014 bereits die Zahl neuer Wohnungen auf rund 240.000 gestiegen, "aber das reicht nicht aus".

   Hendricks bekräftigte auch die Ankündigung der Regierung, Vorschriften zum Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte zu vereinfachen. Allerdings habe es dazu bereits im vergangenen Jahr Beschlüsse gegeben, die inzwischen auch umgesetzt worden seien.

   Die nun geplanten weiteren Vereinfachungen betreffen demnach besonders die Erstaufnahme von Flüchtlingen. "Wir werden baurechtlich alles ermöglichen, damit Unterkünfte schnell und unbürokratisch errichtet werden können", sagte Hendricks. Sie betonte aber auch, beim normalen Wohnungsbau solle es bei den "bewährten Qualitätsstandards im deutschen Baurecht bleiben".

   DJG/apo

   (END) Dow Jones Newswires

   September 11, 2015 06:17 ET (10:17 GMT)- - 06 17 AM EDT 09-11-15

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