Nach Norwegen-Unglück 02.06.2016 07:28:48

Helikopterbetreiber setzen Flüge mit Super Puma von Airbus aus

Im April war es vor der norwegischen Küste zu einem Unglück mit einem Hubschrauber dieses Typs gekommen. Dabei waren alle Insassen ums Leben gekommen. Norwegische Ermittler hatten zuvor am Mittwoch mitgeteilt, sie hätten bei dem Airbus-Hubschrauber ein möglicherweise schwer erkennbares Problem gefunden und drängten die europäische Luftsicherheitsbehörde EASA zu handeln.

   Die Bristow Group Inc aus Houston hatte die meisten ihrer Flotte aus 20 EC225-Helikoptern nach dem Absturz zunächst am Boden gelassen, dann aber jene Maschinen wieder fliegen lassen, die für Such- und Rettungsdienste sowie Trainingsflüge eingesetzt wurden. Die CHC Group Ltd auf Vancouver, die den abgestürzten Hubschrauber betrieben hatte, hat ebenfalls alle Flüge mit dem Modell gestoppt. Sprecherinnen beider Unternehmen sagten am Mittwoch, diese hätten entschieden, vorübergehend alle Flüge auszusetzen, bis sich die Luftsicherheitsbehörden weiter äußern.

   Auch wenn der Abschwung der Energiebranche zu einem Überschuss an Helikoptern geführt hat, könnte der Ausfall der gesamten weltweiten Flotte an Maschinen des Modells EC225 zu Problemen führen, wenn andere Unternehmen dem Beispiel von Bristow und CHC folgen. Denn die Helikopter werden für bestimmte Zwecke wie etwa Passagierflüge ausgestattet und eine Umrüstung andere Maschinen vor den Einsatz als Rettungshubschrauber könnte viel Zeit in Anspruch nehmen.

   Metallurgische Auswertungen einiger Wrackteile des Hauptgetriebes des CHC-Helikopters deuten darauf hin, dass ein Bauteil wegen Materialermüdung versagt habe, teilte der norwegische Unfalluntersuchungsausschuss am Mittwoch mit. Das deute auf ein Sicherheitsproblem hin, dass auch andere Hauptgetriebe des gleichen Modells betreffen könne. Die "derzeitigen Mittel, um ein Versagen im Vorfeld zu entdecken" seien offenbar "nicht effektiv". Das Versagen könne ein möglicher Grund für den Absturz gewesen sein, die Ermittler sagten aber nicht, dass das Bauteil den Absturz verursacht habe.

   Ein Airbus-Sprecher sagte, das Unternehmen habe den Bericht des Untersuchungsausschusses gesehen und prüfe ihn.

   Die in Köln ansässige EASA kündigte an, basierend auf den Ergebnissen des Unfalluntersuchungsausschusses am Donnerstag ein Sicherheitsdatenblatt zu veröffentlichen. Bereits am Mittwoch hatte sie ein anderes Datenblatt veröffentlicht, in dem sie die Untersuchung und mögliche Fehlerbehebung bei einem anderem Bauteil des Getriebes gefordert hatte. Dieses Datenblatt basierte auch den Untersuchungsergebnissen anderen Nutzer des Airbus-Modells seit dem Absturz.

Von Robert Wall

LONDON (Dow Jones)

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