Heidelbergcement mit Gewinnplus erwartet - Update zu Italcementi

   Von Natali Schwab

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem zweistelligen Ergebnisanstieg rechnen Analysten, wenn der Baustoffkonzern HeidelbergCement am Dienstag seine vorläufigen Zahlen für 2015 vorlegt. Im vergangenen Jahr profitierte das Unternehmen unter anderem vom schwachen Euro, Preiserhöhungen sowie den niedrigeren Energiekosten.

   Heidelbergcement selbst hatte einen moderaten bis deutlichen Umsatzanstieg angekündigt. Operatives Ergebnis und Nettogewinn vor Einmaleffekten sollen sich deutlich erhöhen. Darüber hinaus will das Unternehmen seine Kapitalkosten verdienen.

   WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN

   WACHSTUM SCHWÄCHT SICH AB: Im Jahresverlauf hat sich das Wachstum bei Heidelbergcement abgeschwächt, was auch an einer nachlassenden Zementnachfrage in Regionen wie Indonesien und Russland lag. Auch in Teilen Europas zeigte sich ein eher uneinheitliches bis leicht negatives Bild. Im vierten Quartal dürfte der Baustoffhersteller von dem milden Wetter profitiert haben. Das starke Engagement in USA und Großbritannien sollte sich zudem weiter auszahlen, zeigen diese Märkte doch eine anhaltend robuste Entwicklung. Analysten erwarten insgesamt einen leichten Umsatz- und Ergebnisanstieg.

   Die sich zuletzt deutlich schwächer entwickelnden Schwellenländer dürften ein geringeres Problem für Heidelbergcement darstellen. Nach Schätzungen der Deutschen Bank macht der Konzern etwa zwei Drittel seines Gewinns in den Industriestaaten.

   AUSBLICK: Für das laufende Jahr rechnen Analysten damit, dass die Märkte in den USA und Großbritannien weiter wachsen werden. Beim restlichen Europa zeigt sich jedoch etwa die Credit Suisse zurückhaltend: So erwartet sie ziemlichen Gegenwind in der Region Mittel- und Osteuropa. Skandinavien dürfte sich uneinheitlich entwickeln und auch für Deutschland erwarten die Analysten eher eine Stagnation des Sektors.

   Trotz der allgemeinen Konjunkturabkühlung sollte jedoch die regionale Produktpalette für weiteres Gewinnwachstum bei Heidelbergcement sorgen, schätzen Marktexperten.

   ITALCEMENTI: Das laufende Jahr dürfte ganz im Zeichen der Übernahme des italienischen Konkurrenten stehen. Der Milliardenzukauf soll das Wachstum der Heidelberger deutlich ankurbeln und den Abstand auf den weltgrößten Baustoffhersteller Lafargeholcim verkürzen. Heidelbergcement wird im Zuge der vorläufigen Zahlen ein Update über den weiteren Verlauf geben. Am Freitag hatten die Heidelberger Marktgerüchte zurückgewiesen, sie könnten die Übernahme platzen lassen. Sowohl der Zeitplan als auch die Konditionen blieben bestehen, hieß es.

   Im ersten Halbjahr will Heidelbergcement den Kauf der 45 Prozent von der Finanzholding der Presenti-Familie abschließen. Danach soll den übrigen Aktionären ein Pflichtangebot unterbreitet werden. Die Synergieziele aus dem Zusammenschluss hatte Heidelbergcement zuletzt erhöht: Nach Abschluss des Anteilserwerbs sollen jährlich 300 Millionen Euro erreicht werden. Bislang hatte HeidelbergCement 175 Millionen angepeilt.

   ZIELE NACH ÜBERNAHME: Dank der Übernahme will Heidelbergcement bis 2019 einen Umsatz von über 20 Milliarden und ein operatives EBITDA von mehr als 5 Milliarden Euro erreichen. Marktführer Lafargeholcim kommt derzeit auf einen Jahresumsatz von knapp 33 Milliarden Schweizer Franken.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen der Analysten zum vierten Quartal und Gesamtjahr 2015 und Gesamtjahr 2016:

MEDIAN 3.397 654 467

Oper. Gesamtjahr 2015 Umsatz OIBD Erg. MITTELWERT(1) 13.438 2.562 1.810 Vorjahr 12.614 2.288 1.595 +/- in % +6,5 +12 +14

MEDIAN(1) 13.473 2.570 1.814 === - alle Angaben in Millionen Euro.

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - angepasst.

   (1) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das vierte Quartal und der bereits berichteten Neunmonatszahlen.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/smh

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   February 12, 2016 09:00 ET (14:00 GMT)

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