Nach guten Ergebnissen 29.07.2016 09:04:00

HeidelbergCement bleibt optimistisch für das Gesamtjahr

Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte HeidelbergCement am Freitag bei Vorlage seiner Quartalsbilanz. Vor allem lief es für das im DAX notierte Unternehmen in den USA, Deutschland, Großbritannien, aber auch in Nordeuropa besser. Zudem profitierte es von einer besseren Nachfrage in Australien und Osteuropa. Rückenwind bekamen die Heidelberger zudem von den weiterhin niedrigen Energiepreisen und dem Sparkurs. Allerdings bremste etwa das Geschäft in Indonesien. Dort setzte HeidelbergCement wegen des verspäteten Beginns von Infrastrukturprojekten weniger um.

"Die guten Ergebnisse des zweiten Quartals bestätigen unseren Ausblick für das Jahr 2016", sagte Unternehmenschef Bernd Scheifele laut Mitteilung. Demnach rechnet das Unternehmen mit einem Zuwachs beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), operativen Gewinn sowie bereinigten Nettogewinn mit einem hohen einstelligen bis zweistelligen Zuwachs. Für den Umsatz peilen die Heidelberger einen Zuwachs im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an. Bei den Prognosen rechnet das Unternehmen etwa Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte heraus. Die Aktie legte vorbörslich um 1,5 Prozent zu.

'BESTES QUARTAL SEIT FINANZKRISE'

Im zweiten Quartal kletterte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 5,0 Prozent auf 791 Millionen Euro. Rechnet man allerdings die negativen Währungseffekte heraus, dann wäre das Ergebnis sogar um 8,5 Prozent gestiegen. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz ging um 2,0 Prozent auf 3,575 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 318 Millionen Euro übrig. Das waren 17 Prozent mehr ein Jahr zuvor.

"Das zweite Quartal 2016 war operativ das beste seit der Finanzkrise und hat damit den positiven Trend fortgesetzt", sagt Scheifele. Neben der weiteren Erholung in den reifen Märkten habe auch eine bessere Nachfrage in Osteuropa dazu beigetragen. Bisher habe sich die Brexit-Entscheidung noch nicht negativ auf die Nachfrage nach Baustoffen in Großbritannien ausgewirkt. Die operativen Margen habe das Unternehmen vor allem dank Preiserhöhungen in allen Geschäftsbereichen verbessert. Zudem profitierte HeidelbergCement weiterhin von rückläufigen Kosten für Brenn- und Treibstoffe.

ÜBERNAHME SOLL ABSTAND ZU LAFARGEHOLCIM VERKÜRZEN

Bei der geplanten Milliarden-Übernahme des italienischen Konkurrenten Italcementi macht das Unternehmen nach eigenen Angaben gute Fortschritte. Am ersten Juli hatten die Heidelberger wie geplant zunächst die 45-Prozent-Beteiligung von Italmobiliare an Italcementi abgekauft. In einem weiteren Schritt muss HeidelbergCement den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot machen. Das Angebotsdokument hat das Unternehmen am Vortag veröffentlicht.

Die Bezugsfrist werde am 29. August beginnen und am 30. September 2016 enden, hieß es weiter. Der Angebotspreis liege bei 10,60 Euro je Italcementi-Aktie. Das entspreche einer Prämie von 70,7 Prozent im Vergleich zu dem Durchschnittskurs der Aktien in den drei Monaten vor Bekanntgabe der Übernahme Ende Juli 2015. Diese will HeidelbergCement noch im laufenden Jahr abschließen. Die Deutschen wollen mit der 3,7 Milliarden Euro schweren Transaktion den Abstand zum Marktführer LafargeHolcim verkürzen.

Bei den aufgrund kartellrechtlicher Auflagen notwendigen Anteilsverkäufen kommt HeidelbergCement gut voran. Nachdem HeidelbergCement bereits mit dem italienischen Konkurrenten Cementir Holding einen Käufer für das belgische Italcementi-Geschäft gefunden hat, rechnet das Unternehmen mit verbindlichen Angeboten für die zum Verkauf stehenden US-Werke in der ersten Augusthälfte. Das Interesse sei groß, hieß es. Mit den Veräußerungen will HeidelbergCement Erlöse von mindestens einer Milliarde Euro erzielen.

HEIDELBERG (dpa-AFX)

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