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Ausblick positiv 10.03.2016 09:33:48

Hannover Rück übertrifft Erwartungen und erhöht Dividende

Zudem können sich die Anleger über eine höhere Dividende freuen: Nach 4,25 Euro im Vorjahr will der MDAX-Konzern für 2015 insgesamt 4,75 Euro je Aktie ausschütten, darin enthalten ist eine Sonderdividende in Höhe von 1,50 Euro. Für 2016 wird der Rückversicherer optimistischer.

   Das Unternehmen geht nun davon aus, 2016 einen Nettogewinn von "mindestens" 950 Millionen Euro zu erzielen. Zuvor waren "rund" 950 Millionen Euro angepeilt worden. Bei der Kapitalanlagerendite werden weiterhin 2,9 Prozent erwartet.

   2015 steigerte die Hannover Rück SE den Nettogewinn um 16,7 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro - ein Rekordwert. Der Konzern selbst hatte sich 950 Millionen Euro vorgenommen. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten der Hannover Rück 1,06 Milliarden Euro zugetraut. Im vierten Quartal stieg der Gewinn überproportional um mehr als ein Viertel auf 365 Millionen Euro.

   Der Konzern profitierte unter anderem von einer geringer als erwarteten Großschadensbelastung und einem guten Kapitalanlageergebnis. Dieses stieg 2015 um 13,1 Prozent. Die Kapitalanlagerendite betrug 3,5 Prozent und lag damit über dem Zielwert von 3,0 Prozent.

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones) Zudem können sich die Anleger über eine höhere Dividende freuen: Nach 4,25 Euro im Vorjahr will der MDAX-Konzern für 2015 insgesamt 4,75 Euro je Aktie zahlen, darin enthalten ist eine Sonderdividende in Höhe von 1,50 Euro. Für 2016 wird der Rückversicherer optimistischer.

Am Markt kommen die Zahlen gut an. Die Aktie steigt im frühen Handel um 2,6 Prozent. Als "positive Überraschung" werten die Analysten von Equinet den Ausblick und die Dividende.

Das Unternehmen geht nun davon aus, 2016 einen Nettogewinn von "mindestens" 950 Millionen Euro zu erzielen. Zuvor waren "rund" 950 Millionen Euro angepeilt worden. Gleichzeitig warnt der Konzern angesichts des Niedrigzinsumfeldes und der hohen Wettbewerbsintensität vor den schwierigen Marktbedingungen.

Vor allem mit dem hohen Wettbewerbsdruck haben die Rückversicherer zu kämpfen. Das hatte sich in der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar gezeigt. Das Prämienvolumen sank in der Runde um 1,5 Prozent.

Das Gewinnziel steht unter der Voraussetzung, dass die Großschadensbelastung "nicht wesentlich" über dem Erwartungswert von 825 Millionen Euro liegt. Zum Vergleich: 2015 betrug die Netto-Belastung aus Großschäden 573 Millionen Euro. Außerdem sollte es zu keinen "außergewöhnlich negativen" Entwicklungen am Kapitalmarkt kommen.

Bei der Kapitalanlagerendite werden weiterhin 2,9 Prozent erwartet. Im abgelaufenen Jahr betrug die Rendite 3,5 Prozent und lag damit deutlich über dem Zielwert von 3,0 Prozent.

Starker Gewinnanstieg im vierten Quartal

2015 steigerte die Hannover Rück SE den Nettogewinn um 16,7 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro - ein Rekordwert. Der Konzern selbst hatte sich 950 Millionen Euro vorgenommen. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten der Hannover Rück 1,06 Milliarden Euro zugetraut. Im vierten Quartal stieg der Gewinn überproportional um mehr als ein Viertel auf 365 Millionen Euro.

Der Konzern profitierte unter anderem von einer geringer als erwarteten Großschadensbelastung und einem guten Kapitalanlageergebnis. Dieses stieg 2015 um 13,1 Prozent auf 1,67 Millionen Euro und übertraf damit ebenfalls die Analystenerwartungen. Auch die Personen-Rückversicherung legte kräftig zu.

Ein Großteil des Prämienwachstums von 18,8 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro ging auf Wechselkurseffekte, insbesondere den starken Dollar, zurück. Die Hannover Rück hat ein großes US-Geschäft. Wechselkursbereinigt lag das Prämienwachstum bei 8,7 Prozent. Das operative Ergebnis stieg im Gesamtjahr um knapp ein Fünftel auf 1,76 Milliarden Euro, im Schlussquartal legte es um mehr als 50 Prozent zu.

Explosion in Tianjin als größter Einzelschaden

In der Schaden-Rückversicherung, die mehr als die Hälfte des konzernweiten Prämienaufkommens erwirtschaftete, stieg der operative Gewinn um 13 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Die Großschäden waren moderat. Tiefer ins Kontor schlugen die "Man Made"-Schäden. Größte Einzelbelastung war die Explosion im Hafen der chinesischen Stadt Tianjin im August. Das belastete den Konzern mit netto 111 Millionen Euro.

Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich im Gesamtjahr auf 94,4 von 94,7 Prozent. Im vierten Quartal betrug sie 91,3 Prozent. Je niedriger die Quote, desto profitabler arbeitet eine Versicherung. Branchenführer Munich Re hatte für das Gesamtjahr einen Rückgang der Schaden-Kosten-Quote auf 89,7 von 92,7 Prozent ausgewiesen. Swiss Re meldete einen Anstieg auf 86 von 83,7 Prozent.

Die Personen-Rückversicherung der Hannover Rück steigerte ihren operativen Gewinn um mehr als die Hälfte auf 405 Millionen Euro. Wachstumstreiber der Sparte waren die Märkte Asiens sowie das Langlebigkeitsgeschäft.

Nicht die erste Sonderdividende

Bei der Dividende liegt die Ausschüttungsquote von 50 Prozent des Konzernergebnisses über der "strategischen Zielquote" von 35 bis 40 Prozent. Sollte die Hannover Rück auch 2016 so komfortabel kapitalisiert sein wie im Vorjahr, könnte die Quote erneut überschritten werden.

Sonderdividenden sind bei der Hannover Rück keine Seltenheit. Eine solche gab es bereits für 2014 in Höhe von 1,25 Euro. Auch für 2007 und 2012 waren Sonderdividenden ausgeschüttet worden.

Die Ausschüttung kommt in erster Linie der Talanx AG zugute, die 50,2 Prozent an der Hannover Rück hält.

Von Matthias Goldschmidt

HANNOVER (Dow Jones)

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