18.03.2015 20:41:48
|
'Handelsblatt': Nicht alle Kaiser's-Tengelmann-Märkte sollen an Edeka gehen
BONN (dpa-AFX) - Im Streit um die geplante Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann durch Edeka gehen die Handelsunternehmen einem Zeitungsbericht zufolge stärker auf das Bundeskartellamt zu. Nach Informationen des "Handelsblatt" (Donnerstag) soll es das Angebot an die Wettbewerbshüter geben, fast ein Viertel der 451 Supermärkte nicht an Edeka, sondern an andere Unternehmen zu verkaufen.
"Gemeinsam mit unserem Vertragspartner Edeka haben wir uns entschlossen, der Behörde im Laufe des heutigen Tages ein deutlich erweitertes Zusagen-Angebot (...) zu machen", zitierte die Zeitung aus einem ihr vorliegenden Mitarbeiterschreiben von Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub. "Darin bieten wir dem Amt nahezu ein Viertel des heute bestehenden Filialnetzes zur Abgabe an Dritte an."
Man habe damit die Zahl der Filialen mehr als verdoppelt und sei überzeugt, den wettbewerblichen Bedenken in München/Oberbayern sowie in der Stadt Berlin "mehr als genügend Rechnung zu tragen."
Ein Sprecher des Bundeskartellamts wollte sich nach Eingang eines Schreibens äußern. Der Handelskonzern Tengelmann war am Mittwochabend nicht für eine Stellungnahme zu dem Medienbericht zu erreichen. Bei Edeka hieß es: "Wir kommentieren das weiterhin nicht."
Die Frist zu einer Entscheidung der Bonner Behörde läuft bis zum 7. April. Das Amt hatte Mitte Februar angedeutet, eine Übernahme aller 451 Kaiser's-Tengelmann-Supermärkte durch Deutschlands größten Lebensmittelhändler Edeka wegen erheblicher wettbewerbsrechtlicher Bedenken zu untersagen. Doch ließ das Verfahren den Unternehmen die Möglichkeit, diese Bedenken durch Zugeständnisse noch auszuräumen./vd/DP/he
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!