Halbes Grundkapital weg: HTI vor Investoreneinstieg

Bereits im November hatte HTI gemeldet, mit den Investoren, einem Konsortium aus Metric Capital Partners und ICS Partners, bald handelseins zu sein. Nunmehr seien die Gespräche mit den Investoren und den finanzierenden Banken so weit fortgeschritten, dass der Vorstand beschlossen habe, eine außerordentliche Aktionärsversammlung für Ende Jänner im Werk in Fohnsdorf einzuberufen, teilte das Unternehmen ad hoc und via Amtsblatt mit.

Erster Punkt auf der Tagesordnung ist die Anzeige über den Verlust der Hälfte des Grundkapitals. Weiters sollen die Aktionäre einem Kapitalschnitt zustimmen: Zuerst soll das Grundkapital von derzeit 45,6 Mio. Euro um 42,5 Mio. Euro herabgesetzt werden. Gleichzeitig sollen die Aktien im Verhältnis 15:1 zusammengelegt werden - aus 15 bestehenden Stückaktien wird also eine.

In einem zweiten Schritt soll das - herabgesetzte - Grundkapital gegen Bareinlage unter Ausschluss der Bezugsrechte der bestehenden Aktionäre um bis zu 16 Mio. Euro erhöht werden. Dafür werden, so der Plan, bis zu 16 Mio. Stück auf Inhaber lautende Stückaktien zu einem Ausgabebetrag von 1 Euro je Papier ausgegeben. Derzeit hat die HTI 45,6 Mio. Inhaber-Stückaktien.

Weiters sollen zwei alte HV-Beschlüsse, die die Erhöhung des Grundkapitals bzw. die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen betreffen, widerrufen werden.

Mit dem Einstieg der Investoren kommt es auch zu einer Neubesetzung des Aufsichtsrats - daher stehen bei der a.o. HV auch Wahlen in das Kontrollgremium an.

Nach der Mehrheitsübernahme durch den englischen Finanzinvestor Metric und dem deutschen strategischen Investor ICS soll die HTI die Wiener Börse verlassen, wie das Unternehmen bereits vor einigen Monaten bekanntgegeben hatte.

Die HTI steht derzeit zu 53,5 Prozent in Streubesitz. 11,8 Prozent gehören laut "FirmenCompass" der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, 10,9 Prozent Vorstandschef Peter Glatzmeier, 10,8 Prozent der Astor Industriebeteiligung GmbH von HTI-Aufsichtsratschef Kurt Helletzgruber, 8,3 Prozent der ABCMN Vermögensverwaltungs GmbH von Nikolaus Kretz und 4,7 Prozent der Dörflinger-Privatstiftung von AT&S-Aktionär Willibald Dörflinger.

Die HTI hat von Jänner bis September 2013 einen Verlust von 2,2 Mio. Euro geschrieben, nach einem Minus von 10,2 Mio. Euro in der Vorjahresperiode.

(Schluss) snu/pek

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