Investmentbanking schwach 04.08.2014 14:46:00

HSBC erleidet Gewinnrückgang

Die britische Großbank HSBC hat sich nach einem schwachen ersten Halbjahr über die weltweit zunehmend strengeren Regeln für die Branche beschwert. Niemals zuvor habe es solchen Druck auf die Banken gegeben, erklärte Chairman Douglas Flint am Montag im Halbjahresbericht von Europas größtem Geldhaus. Die zahlreichen zerstückelten Reformen weltweit bänden Kapazitäten, die im operativen Geschäft fehlten.

Zudem herrsche bei Bankern angesichts der zuletzt immensen Strafen wegen früheren Fehlverhaltens große Angst vor neuen Fehlern. Das führe dazu, dass kaum noch jemand Risiken eingehen wolle. "Die ungerechtfertigte Risikoscheu kann dazu führen, dass viele nur noch einen begrenzten Zugang zum Finanzsystem bekommen." Das belaste den globalen Handel.

CHAIRMAN FORDERT SCHLUSSPUNKT BEI REGULIERUNG


Flint sagte, dass er grundsätzlich dem Veränderungsprozess seit der Finanzkrise unterstütze. Er forderte aber klarere Prioritätensetzung der zuständigen Behörden bei den Reformen. Zudem sollten sich die größten globalen Wirtschaftsmächte (G20) bis zum Jahresende einen Schlusspunkt für neue Regulierungsinitiativen zu setzen.

Vorstandschef Stuart Gulliver machte unter anderem die vielen neuen staatlichen Vorgaben für den Rückgang des Vorsteuergewinns in den ersten sechs Monaten mitverantwortlich. HSBC verdiente vor Steuern noch 12,3 Milliarden US-Dollar, zwölf Prozent weniger als im Vorjahr. Es war für die Bank der erste Gewinnrückgang in einem ersten Halbjahr seit 2009. Damit verfehlte die Bank die Erwartungen von Analysten. Dennoch legte die HSBC-Aktie nach einem kurzen Rückgang am Vormittag im Laufe des Tages zu.

9,5 MILLIARDEN DOLLAR GEWINN

Unter dem Strich blieb ein Überschuss von knapp 9,5 Milliarden Dollar übrig - fünf Prozent weniger als vor einem Jahr. Rückgänge gab es vor allem im Investmentbanking. Im wichtigen Asien-Geschäft sackten die Gewinne um 15 Prozent ab, in Europa um 18 Prozent und in Lateinamerika um 20 Prozent. Dabei stieg die harte Kernkapitalquote, die das Eigenkapital ins Verhältnis zu den Risikopositionen setzt, von 10,9 Prozent Ende 2013 auf 11,3 Prozent Ende Juni. Die Halbjahrsdividende soll stabil bei 20 US-Cent je Aktie bleiben.

HSBC hatte wie viele andere britische Banken in der Vergangenheit unter anderem wegen des Verkaufs von unnützen Kreditausfallversicherungen an Kunden Entschädigungen zahlen müssen. Im ersten Halbjahr musste die Bank nochmals mehr als 200 Millionen US-Dollar dafür zurücklegen. Im Vorjahr waren es allerdings noch mehr als 400 Millionen Dollar gewesen. 2012 war die Bank wegen fragwürdiger Geschäfte mit sogenannten Schurkenstaaten und Geldwäsche zu einer Strafe von 1,9 Milliarden Dollar in den USA verdonnert worden.

MEHR ALS 40 000 STELLEN SIND WEG

Gulliver ist seit 2011 im Amt und hat dem Konzern ein umfassendes Sparprogramm verordnet. Er hat sich inzwischen von 68 Geschäftsteilen in aller Welt getrennt und mehr als 40 000 Stellen gestrichen./enl/zb/stb

LONDON (dpa-AFX)

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