Zusätzliche Sparmaßnahmen 19.08.2014 17:35:00

ThyssenKrupp will EBIT mittelfristig verdoppeln

Auf dem Weg aus seiner tiefen Krise setzt sich der Industriekonzern ThyssenKrupp einem Pressebericht zufolge neue Ziele. Mittelfristig strebt der Vorstand eine weitere Verdoppelung des operativen Gewinns an, wie das "Handelsblatt" (Dienstag) unter Berufung auf das Konzernumfeld berichtete. Dazu sollen auch neue Sparanstrengungen beitragen. Zudem wolle der Konzern sich von zusätzlichen Geschäftsteilen trennen. Neben dem seit längerem vorgesehenen Verkauf von Fahrgasttreppen könnten dem Bericht zufolge langfristig auch die verbliebenen Werften mit dem U-Boot-Bau veräußert werden.

ThyssenKrupp wollte den Bericht nicht kommentieren. Man äußere sich nicht zu Marktspekulationen, sagte eine Sprecherin. Bei den Aktionären kam die Meldung aber gut an. Bis zum Mittag gehörte die ThyssenKrupp-Aktie mit einem Plus von knapp zwei Prozent zu den größten Gewinnern im DAX.

Nach drei Jahren mit Milliarden-Verlusten ist der Konzern nun erstmals wieder auf Gewinnkurs. Im Ende September auslaufenden Geschäftsjahr soll unter dem Stich erstmals wieder ein ausgeglichenes oder sogar leicht positives Nettoergebnis stehen. Ob das allerdings schon wieder für eine Dividende reicht, ist offen.

Um sich langfristig wieder gewohnt solide Ausschüttungen leisten zu können, muss ThyssenKrupp also weiter zulegen. In diesem Jahr soll sich der operative Gewinn - das ist das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen aus den fortgeführten Geschäften - bereits von 586 Millionen Euro im Vorjahr verdoppeln. Dazu tragen hohe Einsparungen bei. Bis Ende des kommenden Geschäftsjahres 2014/15 will das Unternehmen die Kosten dauerhaft um 2,3 Milliarden Euro senken.

Nun sollen dem Bericht zufolge weitere Sparpotenziale genutzt werden. Vorstandschef Heinrich Hiesinger wolle die einzelnen Konzernbereich dazu weiter miteinander verzahnen und so etwa im Einkauf größere Preisvorteile herausholen.

Vor allem fehlgeschlagene Großinvestitionen in Übersee und die Krise im Edelstahlgeschäft hatten den Ruhrkonzern in eine existenzbedrohende Krise gestürzt und die Schulden anschwellen lassen. Doch nach dem gelungenen Verkauf des Stahlwerks im US-Bundesstaat Alabama in diesem Frühjahr und einer Kapitalerhöhung im Dezember hat sich die Lage etwas entspannt.

Viele Beobachter rechnen damit, dass langfristig auch ein Verkauf des Stahlwerks in Brasilien ebenso wie die Trennung von den verbliebenen Werften wieder auf den Tisch kommt. Erst Ende 2011 hatte der Konzern seine zivilen Schiffbauaktivitäten wie weite Teile der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss verkauft, in diesem Jahr folgten die Marine-Werften in Schweden.

Zudem dürften die verblieben Edelstahlaktivitäten, die ThysenKrupp zu Jahresbeginn vom finnischen Outokumpu-Konzern zurücknehmen musste, nicht dauerhaft zum Kerngeschäft zählen. Für den Spezialhersteller VDM soll der Konzern schon aktiv auf der Suche nach Interessenten sein, wie die "Süddeutsche Zeitung" am Wochenende berichtet hatte. Das seit langem defizitäre Edelstahlwerk muss ThyssenKrupp allerdings erst für einen Käufer attraktiv machen. Deshalb ist dort ein Sanierungsporgramm geplant./enl/men/stb

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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