Für den Notfall 02.01.2014 13:35:31

RWE-Chef will Freibrief für Kapitalerhöhung erneuern lassen

Die kommunalen Aktionäre des Essener Energieversorgers RWE wollen eine mögliche Kapitalerhöhung jedoch nicht hinnehmen. "Eine Kapitalerhöhung kann ich mir wirklich nicht vorstellen", sagte der Chef der Dortmunder Stadtwerke DSW 21, Guntram Pehlke, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Das Unternehmen ist mit rund 3,5 Prozent der größte RWE-Einzelaktionär. Einen entsprechenden Antrag bei der RWE-Hauptversammlung Mitte April will Pehlke ablehnen. Die kommunalen Anleger litten genug unter der geplanten Halbierung der RWE-Dividende für 2013, die allein DSW 21 rund 20 Millionen Euro Mindereinnahmen bringe, sagte Pehlke.

Das "Handelsblatt" (Donnerstag) hatte unter Berufung auf Kreise des Aufsichtsrats berichtet, RWE-Chef Peter Terium wolle sich auf der nächsten Hauptversammlung das Recht einräumen lassen, bei Bedarf und unter Zustimmung des Aufsichtsrats das Kapital um bis zu zehn Prozent zu erhöhen. Einen entsprechenden Vorratsbeschluss gab es - wie bei vielen DAX-Konzernen - auch bei RWE. Er war aber vor kurzem ausgelaufen. Ein RWE-Sprecher sagte, eine Kapitalerhöhung stehe derzeit und absehbar nicht auf der Agenda. Spekulationen um einen Antrag auf einen Vorratsbeschluss kommentiere das Unternehmen nicht.

Die kommunalen Anleger befürchten einen Verlust ihrer Sperrminorität und steuerliche Nachteile, wenn ihr Anteil durch eine Kapitalerhöhung sinkt. RWE rechnet für 2014 mit einem deutlichen Gewinnrückgang und hat bereits ein neues Stellenabbauprogramm angekündigt.

Am Donnerstagvormittag büßten die Titel des Energiekonzerns 1,58 Prozent auf 16,185 Euro ein. Damit knüpften sie an ihre Schwäche im Vorjahr an, welches sie mit minus 14,84 Prozent als drittschwächster DAX-Wert hinter K+S und LANXESS abgeschlossen hatten. Die Papiere des Konkurrenten Eon - 2013 mit minus 4,79 Prozent ebenfalls einer der größten Verlierer - gaben um 1,12 Prozent auf 13,265 Euro nach. Der deutsche Leitindex sank zuletzt um 0,27 Prozent, nachdem er im Jahr 2013 mehr als ein Viertel an Wert gewonnen hatte.

Von einem Händler hieß es, die negative Kursreaktion der RWE-Aktie auf den Handelsblatt-Bericht sei übertrieben. Die meisten Unternehmen ließen sich das Recht auf eine derartige Maßnahme einräumen, um im Notfall reagieren zu können. Daher wäre ein solcher Beschluss nichts Besonderes./gl/ag /mmb/fn/fbr

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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