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Zeit drängt 26.06.2015 17:17:01

Geldgeber bieten Griechenland wohl drittes Hilfsprogramm an

Geldgeber bieten Griechenland wohl drittes Hilfsprogramm an

Das gehe aus Dokumenten von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) vom 25. Juni hervor, berichtet das "Handelsblatt" am Freitag vorab. Bis einschließlich November stellten die Institutionen der Athener Regierung Finanzhilfen von insgesamt 15,5 Milliarden Euro in Aussicht. Davon sollen zwölf Milliarden Euro von den Europäern kommen und 3,5 Milliarden Euro vom IWF.

Das Geld solle in vier Tranchen bis Oktober ausgezahlt werden, laute der Plan. Teilweise wollen die Europäer Geld, das bisher für die Rekapitalisierung griechischer Banken gedacht war, umwidmen und Athen für die Staatskasse zur Verfügung stellen. Insgesamt würde Athen dadurch in den kommenden fünf Monaten 8,7 Milliarden Euro vom Rettungsschirm EFSF erhalten, sehe der Plan vor. Zudem heiße es in der vorläufigen Analyse zur Schuldentragfähigkeit, dass man ein "neues 3-Jahres-Programm mit weiterer Finanzierung" benötige.

Gleichzeitig gehe aus der Analyse aber auch hervor, dass es aufgrund des zusätzlichen Finanzbedarfs bisher nicht gelinge, die griechischen Schulden auf ein tragfähiges Niveau zu bringen. Unter allen Szenarien werde der Schuldenstand deutlich über dem ursprünglichen Ziel von 110 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022 liegen, heiße es in der Analyse. Deshalb bedürfe es Schuldenerleichterungen, wie etwa längerer Laufzeiten der bisherigen Hilfskredite der Europäer, habe es ergänzend in Verhandlungskreisen geheißen. Diese Maßnahme sei aber noch umstritten.

Ein weiteres Problem sei, dass die Athener Regierung ihre Reformen erst bis zum Herbst liefern wolle, habe ein Vertreter der Eurozone gesagt. Unter diesen Umständen würde der IWF seine 3,5 Milliarden Euro aber erst im Oktober bezahlen. Die Eurostaaten müssten mit ihren vier Tranchen in Vorleistung gehen. Das wolle man aber nicht. Es werde eine parallele Auszahlung von EFSF und IWF angestrebt. Deshalb müsse die griechische Regierung bei den Sofortmaßnahmen - den so genannten prior actions - "den Turbo einlegen". Die Sofortmaßnahmen seien einer der Hauptstreitpunkte neben der Frage der Schuldenerleichterungen. Darüber müsse weiter verhandelt werden.

/bgf/jsl

BERLIN (dpa-AFX)

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Bildquelle: PromesaArtStudio / Shutterstock.com,istock/Aleksandar Nakic
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