07.05.2014 08:01:31
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Gutachten schlägt Steuererhöhung wegen Niedrigzinspolitik vor
Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) birgt nach einem Gutachten im Auftrag des deutschen Bundesfinanzministeriums erhebliche Gefahren für die Wirtschaftsentwicklung und die staatlichen Haushalte in Deutschland. Mittelfristig könne es zu einer exzessiven Kreditvergabe, einer Preisblase am Immobilienmarkt, der Entstehung von "Zombie-Banken", unverhältnismäßig hohen Lohnanstiegen und damit zu einem Fehlurteil über die Wirtschaftskraft insgesamt kommen, heißt es in der Expertise des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
Bleibe eine Gegensteuerung aus, sei auf mittlere Sicht eine "schwere Rezession" mit entsprechend fatalen Folgen für den Staatsetat nicht auszuschließen. Als Reaktion schlagen die Forscher unter anderem eine höhere Besteuerung von Häusern sowie die Privatisierung sanierungsbedürftiger Straßen und Brücken vor.
Derzeit werden Immobilien in Deutschland auf Basis sogenannter Einheitswerte besteuert, die mit den tatsächlichen Verkehrswerten der Immobilien wenig zu tun haben. Einer "Flucht in die Sachwerte" sollte die Politik aus Sicht der Kieler Forscher durch eine regelmäßige Anpassung der Einheitswerte an die Preisentwicklung entgegenwirken - sprich: durch eine Steuererhöhung. Allerdings räumen die Experten durchaus ein, dass die laufende Ermittlung aller Verkehrswerte nicht nur sehr aufwendig wäre, sondern auch viele Alteigentümer stark belasten würde.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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May 07, 2014 01:28 ET (05:28 GMT)
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