Großinvestor Carl Icahn fordert Aufspaltung des US-Versicherers AIG

NEW YORK (dpa-AFX) - Der streitbare Großinvestor Carl Icahn nimmt den amerikanischen Versicherungskonzern American International Group (AIG) aufs Korn. Der US-Konzern solle sich in drei Unternehmen aufspalten, forderte Icahn in einem Brief an AIG-Chef Peter Hancock, den er am Mittwoch auf seiner Internetseite veröffentlichte. Eine der Gesellschaften solle Schaden- und Unfallversicherungen, eine weitere Lebensversicherungen und eine dritte Hypothekenversicherungen verkaufen. "Es gibt keinen Grund, das weiter aufzuschieben", schreibt Icahn. "Die Zeit zum Handeln ist jetzt."

Von der Aufspaltung verspricht sich Icahn eine deutliche Wertsteigerung des Unternehmens. Zudem könnten die Verwaltungskosten deutlich gesenkt werden, um die Eigenkapitalrendite schneller auf das Niveau der Konkurrenz zu treiben. AIG-Chef Hancock hat den Konzern hingegen in zwei Hauptsparten für Privat- und Unternehmenskunden organisiert. Zuvor war das Unternehmen in eine Schaden-Unfallsparte und das Lebengeschäft unterteilt.

Laut Icahn könnte AIG durch die Aufspaltung auch den erwarteten strengeren Kapitalanforderungen für systemrelevante Versicherer entgehen. Jede der drei Teilgesellschaften sei klein genug, um nicht mehr als systemrelevant angesehen zu werden. Der internationale Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board/FSB) hat neun Versicherer für weltweit systemrelevant erklärt, darunter AIG, Axa und den deutschen Allianz-Konzern. Sie sollen ab 2019 erhöhte Kapitalanforderungen erfüllen./stw/jha/he