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26.06.2014 20:50:32

Große Handelshäuser ziehen sich von Barclays-Plattform zurück - Kreise

   Von Bradley Hope

   Die Betrugsvorwürfe gegen die Handelsplattform der britischen Bank Barclays ziehen weitere Kreise. Nachdem der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New York dem Geldhaus Täuschung von Kunden vorgeworfen hat, ziehen sich die ersten Handelspartner von dem so genannten Dark Pool der Bank zurück, wie Informanten berichten. Große Handelshäuser wie Deutsche Bank, Royal Bank of Canada und ITG hätten ihre Verbindungen zu der Barclays-Plattform abgebrochen.

   Laut den Informanten ist der Abbruch der Beziehungen einerseits eine Vorsichtsmaßnahme, weil Barclays vom Staatsanwalt verklagt wurde. Die Handelspartner seien damit aber auch den Forderungen großer institutioneller Investoren nachgekommen.

   Händler hätten eine Vielzahl von Anrufen erhalten, sagte David Mechner, Chef von Pragma Securities. Die Firma unterstützt die Investoren computergestützt beim Börsenhandel. "Wir wurden von vielen dazu aufgefordert, den Aus-Knopf zu drücken", sagte er in Bezug auf die Handelsplattform Barclays LX.

   Barclays soll Hochfrequenzhändlern im außerbörslichen Handel in ihrem Dark Pool systematisch Vorteile verschafft haben, heißt es in der Zivilklage von Staatsanwalt Eric Schneiderman.

   Die heiklen Vorwürfe sind ein weiterer Schlag gegen die Briten und stellen ein ungewöhnlich scharfes Vorgehen gegen eine Bank im Aktienhandel dar. Barclays habe Hochfrequenzhändlern nicht nur Vorteile verschafft, so der Vorwurf von Schneiderman, sondern ihnen auch Informationen darüber gegeben, wie der eigene Dark Pool arbeitet. Zudem habe die Bank falsche Angaben darüber gemacht, wie Kundenaufträge bearbeitet werden.

   In den sogenannten Dark Pools, bei denen Aktien außerhalb der Börsen gehandelt werden, werden Kauf- und Verkaufsaufträge der Kunden nicht offen gelegt. Diese Handelsplattformen werden auf der einen Seite immer beliebter, da Investoren anonym und preiswerter handeln können als über eine regulierte Plattform. Auf der anderen Seite bereiten sie den Aufsehern und einigen Investoren wegen ihrer Intransparenz aber auch zunehmend Sorgen.

   Die eklatanten Vorwürfe von Schneiderman sind Wasser auf die Mühlen der Kritiker dieser Handelsplattformen. Dem Generalstaatsanwalt zufolge habe Barclays den Kunden versichert, dass der eigene Dark Pool mit dem Namen LX sicher und sie vor Hochfrequenzhändlern geschützt seien. In der Realität sei die Plattform aber voll von "Raubtieren" gewesen. Mit dieser Geschäftspraktik habe Barclays das Wachstum des Dark Pools angetrieben, so der Vorwurf.

   Informanten sagten, dass die Hochfrequenzhändler in den vergangenen Jahren ein wesentlicher Wachstumstreiber von LX gewesen seien. Per Anfang Juni war der Dark Pool von Barclays die zweitgrößte alternative Handelsplattform in den USA. Daten der Finanzaufsichtsbehörde FINRA zufolge wurden über den Dark Pool in der Woche vom 2. Juni insgesamt mehr als 282 Millionen Aktien gehandelt.

   Dark Pools stehen schon seit einiger Zeit im Visier der Behörden. Das Wall Street Journal hatte im Juni berichtet, dass die US-Börsenaufsicht SEC diese Handelsplattformen untersucht. Dabei gehe die Behörde der Frage nach, ob die Dark Pools alle Investoren gleich behandeln und ob sie korrekt über ihre Geschäfte informieren. Auch die Plattform von Barclays werde von der SEC unter die Lupe genommen, hieß es dabei.

   Für Barclays kommt das scharfe Vorgehen von Schneiderman zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die britische Großbank macht wie diverse andere Banken seit einiger Zeit negative Schlagzeilen wegen ganz unterschiedlicher Vorwürfe. Zuletzt wurde Barclays im Mai wegen Verfehlungen beim Gold-Fixing mit einer Strafe von 32 Millionen Euro belegt.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   June 26, 2014 13:00 ET (17:00 GMT)

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