Cameron geht |
13.07.2016 17:40:00
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May tritt Amt als britische Premierministerin an
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) freut sich auf die Zusammenarbeit mit May. Sie werde bald mit ihr in Kontakt treten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Auf die Frage, welche Erwartungen die Kanzlerin an die Verhandlungen von May mit der Europäischen Union über den Ausstieg Großbritanniens aus der EU habe, sagte er: "Nun wollen wir die britische Seite ihre Entscheidungen treffen lassen. Da gibt es heute keine neuen Erwartungen. Die sind alle schon geäußert."
CAMERON: 'EU NAHE BLEIBEN'
Cameron sagte, Großbritannien solle der EU auch künftig "so nahe bleiben, wie wir nur können". Wenige Stunden vor seinem offiziellen Abgang verabschiedete sich Cameron mit launigen Worten vom britischen Parlament. "Ich war einmal die Zukunft", sagte er nach sechsjähriger Amtszeit unter großem Beifall der Abgeordneten. "Ich werde die Rufe der Menge vermissen, ich werde die Buhs der Opposition vermissen", fügte er zum Abschluss einer überwiegend humorigen Fragestunde hinzu.
Cameron, der für den Verbleib in der EU kämpfte, gibt sein Amt wegen der schweren Niederlage beim Brexit-Referendum vom 23. Juni auf. 52 Prozent der Wähler entschieden sich damals für den Austritt aus der EU. Cameron hatte das Referendum selbst initiiert. May setzte sich im Wahlkampf ebenfalls für den Verbleib in der EU ein, aber nur sehr verhalten. Nun will sie zerstrittene Tory-Partei einigen.
BREXIT REGELN
Wichtigste Aufgabe Mays wird es in den nächsten Monaten sein, den geplanten Austritt aus der Europäischen Union zu regeln. Ein genaues Datum für den Beginn der formellen Austrittsverhandlungen gab May bisher nicht an - Brüssel mahnt aber rasches Handeln an.
Zudem kommt es für die neue Premierministerin darauf an, negative wirtschaftliche Folgen des Brexit-Votums zu mildern. Bereits am Donnerstag dürfte die Bank of England die Leitzinsen senken, um so die lahmende Konjunktur anzukurbeln.
ERSTE FRAU SEIT THATCHER
In London wurde erwartet, dass May bereits in den nächsten Tagen Minister ernennt. Britische Medien erwarten, dass die Zahl der Frauen in der Regierung deutlichen steigen dürfte. Baldige Neuwahlen schließt May allerdings aus, hieß es in ihrer Umgebung.
Die 59 Jahre alte May ist die erste Frau an der Regierungsspitze seit dem Rücktritt von Margaret Thatcher 1990. Seit 40 Jahren sei kein britischer Premierminister zum Amtsantritt so alt wie May gewesen, berichtet der Sender BBC.
Während die Konservativen ihre Brexit-Krise deutlich schneller als erwartet beilegten, geht der Aufruhr bei der Opposition weiter. Die Labour-Partei steuert auf eine Urwahl der Parteibasis um den Vorsitzendenposten zu. Der unter massiven Druck stehende Vorsitzende Jeremy Corbyn dürfte dabei der Abgeordneten Angela Eagle gegenüberstehen. Kritiker werfen Corbyn vor, die Partei sei unter seiner Führung bei jüngsten Wahlen und beim EU-Referendum gescheitert.
/pm/DP/zb
LONDON (dpa-AFX)
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