Mehrheit gegen Zinsanhebung |
22.10.2014 11:18:53
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Großbritanniens Notenbank bleibt bei Zinskurs gespalten
Abermals sprachen sich die Zentralbanker Martin Weale und Ian McCafferty für eine sofortige Zinsanhebung aus. Sie argumentierten, eine vorausschauende Geldpolitik sollte absehbare Engpässe auf dem Arbeitsmarkt antizipieren. Dagegen verweist die Mehrheit im MPC auf das anhaltend moderate Lohn- und Gehaltswachstum. Der Inflationsdruck sei entsprechend niedrig. Das britische Pfund fiel nach Veröffentlichung der Mitschrift zu Dollar und Euro zurück.
Mit zuletzt 1,2 Prozent liegt die Inflationsrate deutlich unter dem Zielwert der Notenbank von zwei Prozent. Die Wirtschaft wächst dagegen stark. Allerdings haben sich wichtige Frühindikatoren in den vergangenen Monaten eingetrübt. Der Häusermarkt scheint sich nach einer starken Erholung abzuschwächen. Deswegen häufen sich in der Notenbank Stimmen, die für einen vorsichtigeren Straffungskurs plädieren.
In der vergangenen Woche hatte der Chefvolkswirt der Bank of England, Andrew Haldane, eine erste Zinsanhebung nach der Finanzkrise für Mitte 2015 angedeutet. Auch an den Finanzmärkten wird mittlerweile von einer späteren Straffung ausgegangen. Ursprünglich war für möglich gehalten worden, dass die Notenbank noch in diesem Jahr die Zinswende einleiten könnte. Wegen der konjunkturellen Schwäche insbesondere im Euroraum sind derartige Erwartungen aber deutlich nach hinten verschoben worden.
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LONDON (dpa-AFX)
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