Großbritannien wirbt nach Brexit-Votum in Indien um Handelsabkommen

   LONDON (AFP)-- Zwei Wochen nach dem Brexit-Votum hat die britische Regierung damit begonnen, in Ländern außerhalb der Europäischen Union um Handelsabkommen zu werben. Wirtschaftsstaatssekretär Sajid Javid reiste dazu am Freitag zunächst nach Indien, wie sein Ministerium bekanntgab. In den nächsten Monaten sollen Reisen in die USA, nach China, Japan und Südkorea folgen.

   Ein Austritt aus der Europäischen Union zwingt die britische Regierung nicht nur dazu, die Handelsbeziehungen mit der EU neu zu verhandeln. Sie muss auch mindestens mit einem Teil der 58 Länder Verhandlungen führen, die mit der EU über Freihandelsabkommen verbunden sind.

   Bei seinen Gesprächen in Indien wolle Javid deutlich machen, dass Großbritannien und Indien "so schnell wie möglich" nach dem EU-Austritt einen Freihandelsvertrag in Kraft setzen sollten, erklärte das Ministerium. Die Austrittsverhandlungen können zwei Jahre lang dauern, haben aber noch nicht begonnen.

   Die britische Regierung will bis Jahresende ein Team von 300 Experten einsetzen, darunter Unterhändler für Handelsfragen. Bisher hatte London diese Aufgaben an Brüssel delegiert.

   Wie lange Wirtschaftsstaatssekretär Javid der Regierung überhaupt noch angehört, ist unklar. Im September wird bekannt, ob nach einer Urwahl der Tory-Mitglieder Innenministerin Theresa May oder Energie-Staatssekretärin Andrea Leadsom den Posten des scheidenden Premierministers David Cameron übernimmt.

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   July 08, 2016 09:46 ET (13:46 GMT)- - 09 46 AM EDT 07-08-16