10.12.2013 10:31:31
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Großbritannien: Notenbankchef warnt vor Überhitzung des Häusermarkts
"Es ist kein Geheimnis, dass der Häusermarkt im Aufwärtstrend ist und die Preise in vielen Teilen des Landes in die Höhe schießen", sagte RICS-Chefökonom Simon Rubinsohn. "Wenn es keinen bedeutenden Zuwachs an neuen Häusern gibt, könnten Preise und Mieten weiter anziehen, und die Kosten für Wohnungen unerschwinglich machen." Auch die britische Notenbank ist mittlerweile durch die Entwicklungen am Häusermarkt aufgeschreckt. Die Bank of England (BoE) hat bereits ihr Kreditprogramm "Funding for Lending" für Immobiliendarlehen gestrichen.
Der Markt wird jedoch weiter befeuert durch das Programm "Help to Buy" der Regierung, das vor kurzem angelaufen ist und einkommensschwachen Haushalten zum Eigenheim verhelfen soll. BoE-Chef Carney ging bei einer Rede in New York zum Wochenauftakt auf die Gefahr ein, dass die Situation aus dem Ruder läuft. Es müsse verhindert werden, dass sich der Häusermarkt "vom Stillstand zur Warp-Geschwindigkeit" entwickele, sagte der Kanadier, der seit Juli an der Spitze der BoE steht, vor dem Economic Club. Der Begriff "Warp"-Geschwindigkeit ist in der Science-Fiction-Literatur verbreitet und steht für Reisen mit Lichtgeschwindigkeit.
Dennoch will Carney die geldpolitischen Zügel vorerst weiter locker lassen - zumindest was die Zinsen angeht. Der Notenbankchef warnte davor, die Stützen für die Konjunktur zu früh abzubauen. Die BoE kurbelt das Wachstum an mit niedrigen Zinsen, massiven Anleihekäufen und zweckgebundenen Bankkrediten. Man sei sich der Gefahren dieses aggressiven Kurses jedoch bewusst, so Carney. Bei Gefahren werde die Notenbank rechtzeitig eingreifen. Das habe sie mit der Streichung der Förderung für den Immobilienmarkt demonstriert./hbr/bgf
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