03.12.2013 12:32:32

Großbritannien: Bautätigkeit zieht massiv an

    LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bausektor Großbritanniens zieht immer stärker an. Wie das Forschungsinstitut Markit am Dienstag in London mitteilte, stieg der entsprechende Einkaufsmanagerindex von Oktober auf November um 3,2 Punkte auf 62,6 Zähler. Das ist der höchste Stand seit 2007, also seit sechs Jahren. Die Wachstumsgrenze von 50 Punkten wird klar übertroffen. Damit dürfte die Bauaktivität das Wirtschaftswachstum auch im vierten Quartal stützen. Im dritten Quartal, als die Gesamtwirtschaft um 0,8 Prozent zum Vorquartal wuchs, hatte der Bau 0,1 Punkte zum Wachstum beigesteuert.

    Wie Markit weiter mitteilte, wurde die Entwicklung vor allem vom privaten Hausbau getrieben. Dieser sei so stark wie weit zehn Jahren nicht mehr gewachsen. Aber auch der gewerbliche Bau expandiere derzeit stark, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

    Der starke Belebung am Bau geht wesentlich auf staatliche Maßnahmen zurück. Zum einen sorgt die extrem lockere Geldpolitik der Bank of England über rekordniedrige Zinsen für eine grundsätzlich hohe Immobiliennachfrage. Zum anderen stützt die Regierung speziell den privaten Hauskauf über ihr Programm "Help to Buy". Weil die Immobilienpreise deswegen immer stärker anziehen, will die Notenbank den Häusermarkt im kommenden Jahr aber nicht mehr stützen. Ab Anfang 2014 wird sie über ihr Programm "Funding for Lending" nicht mehr die Vergabe von Hypothekenkrediten, sondern nur noch Darlehen an kleine und mittlere Unternehmen fördern.

    Die anziehende Bautätigkeit könnte unterdessen helfen, den gegenwärtigen Preisauftrieb am Immobilienmarkt etwas zu begrenzen. Ökonomen weisen seit längerem darauf hin, dass die derzeit hohe Nachfrage nach neuen Häusern und Wohnungen auf ein starres Angebot trifft. Dies gilt als wesentlicher Grund für die immer stärker steigenden Häuserpreise. Am deutlichsten ist die Entwicklung in London, wo die Preise mit zweistelligen Jahresraten wachsen./bgf/jsl

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