10.01.2014 11:42:32
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Gross hofft bei Pimco für 2014 auf ein Ende der Durststrecke
Von Min Zeng und Florian Faust
Nach einem für die von Bill Gross verwalteten Rentenfonds enttäuschenden Jahr 2013 blickt dieser optimistisch in die Zukunft. Für 2014 rechnet Gross, der die weltgrößte Rentenfondsgesellschaft Pacific Investment Management Co (Pimco) leitet, mit einer Erholung bei den Investitionen in Anleihen. In seinem monatlichen Kommentar stellte er eine Rendite von 3 bis 4 Prozent für Anleihen im laufenden Jahr in Aussicht. Der Rentenstratege begründet seinen Optimismus mit der Erwartung steigender Notierungen.
"Das Portfolio sollte sich 2014 über Wasser halten", sagte Gross mit Blick auf den weltgrößten Rentenfonds Pimco Total Return, der Anlagegelder von 237 Milliarden US-Dollar verwaltet. Im vergangenen Jahr hatte der Fonds an Wert verloren und massive Abflüsse verzeichnet. Allerdings schränkte Gross ein, dass er "keine Garantien" für positive Renditen geben könne.
Mit den Aussagen scheint das Schwergewicht am Rentenmarkt Anleger beruhigen zu wollen, denn viele Investoren setzen auf einen anhaltenden Ausverkauf bei Anleihen. Da die US-Konjunktur nach Jahren des Siechtums erkennbar Fahrt aufnimmt, dürften Anleger Aktien präferieren. In Zeiten wirtschaftlicher Aufschwünge sind vermeintlich sichere Häfen wie Gold oder eben auch Staatsanleihen weniger gefragt.
Diese Entwicklung war bereits im Vorjahr zu beobachten. Die Kurse am Anleihemarkt gerieten gehörig unter die Räder, weil sich das US-Wachstum verbesserte und die US-Notenbank im Zuge dessen angekündigte, ihre Anleihekäufe zurückzufahren. Damit verpasste die Federal Reserve dem Rentenmarkt einen zusätzlichen Nackenschlag.
Zu spüren bekam dies auch Pimco Total Return. Der Fonds verbuchte 2013 einen Verlust von 1,92 Prozent - das schwächste Ergebnis seit 1994 und der erste Verlust seit 1999. Anleger zogen die Summe von 41,1 Milliarden Dollar ab und bescherten dem Flagschifffonds von Gross damit den höchsten Kapitalabfluss der Branche.
Damit war 2013 ein Schreckensjahr für die zum deutschen Versicherungskonzern Allianz gehörende Pimco, denn 2012 hatte Pimco Total Return noch einen Überschuss von 10,4 Prozent ausgewiesen. Gross war wie andere Rentenmanager auch von steigenden Renditen überrascht worden. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen, die als Orientierungswert für den breiteren Rentenmarkt fungiert, kletterte bis zum Jahresende von 1,76 auf 3,03 Prozent. Dies war der deutlichste Renditesprung seit 2009.
"Wenn am Ende eines Jahres ein Minus herausspringt, fragen sich die Kunden natürlich, warum sollen sie Gebühren bezahlen, wenn sie Geld verlieren. Dies ist ein Standpunkt, der aber etwas kurzsichtig sein könnte", gibt sich Gross ein wenig selbstkritisch. Der von Gross verwaltete Fonds ist besonders abhängig von der Entwicklung bei Anleihen mit guter Bonitätsbewertung wie zum Beispiel US-Staatsanleihen, denn in diese ist der Fonds überproportional hoch investiert. Aber genau diese Anleihen liefen in jüngster Zeit schlechter, weil Anleger in Hochzinsschuldtitel bzw. Aktien umschichteten.
Künftig will sich Gross bei Pimco Total Return auf Anleihen mit Laufzeiten zwischen einem und fünf Jahren konzentrieren. Damit will er die Folgen von künftigen Renditesprüngen abfedern. Denn je länger die Laufzeit einer Anleihe ist, desto deutlicher gibt der Kurs bei einem Renditeanstieg nach. Allerdings sind es gerade die Titel mit kürzeren Laufzeiten, die bei einem überraschend deutlichen Anstieg des US-Wachstums stärker nachgeben könnten. Analysten verweisen auf den Umstand, dass die US-Notenbank bei einer klaren Verbesserung der US-Konjunktur gezwungen sein könnte, die kurzfristigen Zinsen schneller als am Markt angenommen anzuheben.
Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
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January 10, 2014 05:14 ET (10:14 GMT)
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