21.12.2015 09:50:45
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Griechenlands Opposition muss neuen Chef in Stichwahl bestimmen
Von Nektaria Stamouli
ATHEN (Dow Jones)-- Die konservative griechische Partei Nea Dimokratia schaffte es am Sonntag nicht, einen neuen Parteichef zu wählen. Die wichtigste Oppositionspartei muss jetzt also in die Stichwahl gehen.Vangelis Meimarakis, der seit dem Rücktritt des bisherigen Parteichefs Adonis Samaras im Juli vorübergehend die Nea Dimokratia leitet, erhielt bei der Wahl laut ersten Schätzungen der Partei die meisten Stimmen. Die notwendige absolute Mehrheit verfehlte er allerdings. Der ehemalige Minister für Verwaltungsreform Kyriakos Mitsotakis kam demnach bei der Wahl auf den zweiten Platz. Apostolos Tzitzikostas, Gouverneur einer nordgriechischen Provinz, und der ehemalige Gesundheitsminister Adonis Georgiadis traten am Sonntag ebenfalls für das Amt des Parteichefs an. Die offiziellen Ergebnisse dürften im Laufe des Montags bekannt gegeben werden.
Nea Dimokratia muss sich neu aufstellen Wer die Stichwahl am 10. Januar gewinnt, wird mit der Opposition an einem kritischen Punkt in der griechischen Schuldenkrise gegen die Regierungspartei Syriza antreten. Die neue Führung von Nea Dimokratia muss außerdem eine Partei wiederbeleben, die offenbar vom Wege abgekommen ist, seit sie es 2014 nicht schaffte, die Krise im Land zu beenden.Es herrscht Unruhe in der Partei, seit sie die Führungsentscheidung im November wegen technischer Probleme aufschieben musste. Nea Dimokratia ist der wichtigste Herausforderer von Premierminister Alexis Tsipras und seinem Syriza-Bündnis, das den größten Teil des Jahres in Griechenland regierte.
Die Konservativen waren von Mitte 2012 bis Januar an der Macht, verloren in diesem Jahr jedoch zwei aufeinanderfolgende Wahlen an Syriza. Seither verhandelt Syriza mit den internationalen Gläubigern. Die von ihr geführte Koalitionsregierung des Landes, die in dem 300 Sitze großen Parlament nur eine dünne Mehrheit von der Hälfte plus drei Sitzen hält, muss in den kommenden Monaten noch eine Reihe von Hürden nehmen. So muss sie Renten und Arbeitsmarkt reformieren und erneut die Steuern erhöhen.
Griechenland ist außerdem tief in die europäische Flüchtlingskrise verwickelt. Die meisten Asylsuchenden, die über die Ägäis kommen, landen zuerst auf griechischen Inseln, bevor sie in die wohlhabenderen europäischen Länder im Norden weiterreisen.
Die Wahlbeteiligung in der ersten Runde war höher als erwartet. Der Wahlausschuss von Nea Dimokratia verlängerte sogar den Zeitraum der Stimmabgabe. Denn vor den Urnen hatten sich lange Schlangen gebildet.
Kontakt zur Autorin: konjunktur.de@dowjones.com DJG/DJN/awi/kgb(END) Dow Jones Newswires
December 21, 2015 03:42 ET (08:42 GMT)
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