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Ist Athen zahlungsunfähig? 16.06.2015 15:30:00

Griechenland will wohl Juni-Kreditrate an IWF aufschieben

Die Geldprobleme der Hellenen scheinen immer größer zu werden. Die Hinweise für fehlende Liquidität im Krisenland mehren sich: Eine Ende Juni fällige Kreditrate an den Internationalen Währungsfonds (IWF) will die Athener Regierung einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge nicht wie vereinbart zurückzahlen. Die bis Monatsende fällige Zahlung über 1,55 Milliarden Euro solle um sechs Monate verschoben werden, berichtete das Blatt am Dienstag vorab unter Berufung auf Athener Regierungskreise.

Die griechische Regierung habe demnach eine technische Möglichkeit für einen einseitigen Zahlungsaufschub in den Regularien des IWF gefunden, hieß es weiter. Mit dem Zahlungsaufschub an den IWF wolle sich Athen erneut Luft in den Verhandlungen mit den Gläubigern von IWF, Europäischer Zentralbank und EU verschaffen.

Griechische Medien berichten außerdem, auch Regierungschef Alexis Tsipras wolle sich nicht mehr auf eine Rückzahlung der Tilgungsrate an den IWF festlegen. Das habe er bei einem Treffen mit den Chefs pro-europäischer Oppositionsparteien gesagt. Laut "Bild"-Zeitung soll die Zahlung um sechs Monate verschoben werden.

Euroländer rechnen mit dem Schlimmsten und stellen Notfallplan auf

Erst Anfang Mai hatte Griechenland eine fällige Schuldenzahlung an den IWF nicht geleistet. Damals gaben die Griechen an, die Zahlung bündeln zu wollen und Ende des laufenden Monats zu begleichen. Wenn Athen die Zahlung nun erneut nicht leisten will, stellt sich die Frage, ob Griechenland die Zahlung möglicherweise gar nicht leisten kann.

Angeblich bereiten sich die Euroländer bereits auf ein Ausscheiden Griechenlands vor. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" verständigten sich die Euro-Partner auf einen Notfallplan. In Brüssel soll ein Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs einberufen werden, wenn den Euro-Finanzministern am Donnerstag keine Einigung gelingt. Am Wochenende solle dann dem Notfallplan zufolge die Kontrolle des griechisch-europäischen Zahlungsverkehrs vorbereitet werden, um einen Bankensturm zu verhindern.

"Grexit" inzwischen unausweichlich?

Viele Finanzexperten trauen Griechenland nicht mehr zu, den Milliardenbetrag aus eigener Kraft zu stemmen. Die Gefahr eines "Grexit", des Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone, steigt demnach stündlich. Dass die Fronten zwischen der Regierung in Athen und den internationalen Geldgebern weiter verhärtet scheinen, steigert die Chancen auf eine Einigung nicht - im Gegenteil.



Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at

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