28.05.2015 13:13:45

Griechenland will Einigung bis Sonntag erreicht haben

   Von Nektaria Stamouli

   ATHEN (Dow Jones)-- Griechenland zielt darauf ab, bis Sonntag eine Einigung mit seinen Gläubigern erzielt zu haben - trotz der Warnungen aus Deutschland, der EU-Kommission und vom Internationalen Währungsfonds (IWF), dass das Land noch keine ausreichenden Reformzusagen gegeben habe, um die Freigabe weiterer Hilfsgelder zu ermöglichen.

   "Der Optimismus der griechischen Regierung basiert auf aktuellen Fakten", sagte Sprecher Gabriel Sakellaridis in Athen. Die Bedingungen seien jetzt reif dafür, einen Deal unter Dach und Fach zu bringen.

   Bereits am Mittwoch hatten griechische Regierungsvertreter angedeutet, dass die Gespräche mit den Geldgebern in die finale Phase eingetreten seien. Vertreter der EU hatten dagegengehalten, dass die Verhandlungsführer noch viel Arbeit vor sich hätten, ehe es zu einem Abschluss kommen werde.

   Teams aus Griechenland und der Gläubiger, bestehend aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF, hatten ihre Verhandlungen am Mittwoch vor dem Hintergrund einer drohenden Zahlungsunfähigkeit des Landes wieder aufgenommen.

   Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte nach einem Treffen im Athener Finanzministerium von einer bald bevorstehenden Einigung gesprochen. Ein hochrangiger Regierungsvertreter hatte ergänzt, die Unterhändler der Athener Regierung und der Gläubiger würden jetzt beginnen, die finale Liste der Reformvorhaben und Haushaltskürzungen festzulegen, die das Land für die Freigabe weiterer Kredite erfüllen muss.

   Dagegen hatte der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, betont, dass beide Seiten noch ein Stück Weg bis zu einer Verständigung vor sich hätten. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat der Aussicht auf eine rasche Einigung widersprochen. Die Verhandlungen seien noch nicht sehr viel weitergekommen, sagte er im Fernsehinterview mit den ARD-Tagesthemen laut der Internetseite des Senders. "Deswegen bin ich immer ein bisschen überrascht, dass aus Athen immer so gesagt wird, wir stünden kurz vor einer Einigung." Die Geschäftsführende IWF-Direktorin Christine Lagarde sagte, es gebe bislang noch keine substanziellen Fortschritte bei den Schuldengesprächen.

   Auf Fragen von Journalisten, ob die griechische Regierung "erpresst" werde, sagte ihr Sprecher Sakellaridis am Donnerstag, dass sie weder Erpresserbriefe schreibe noch erhalte.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/DJN/smh/mgo

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   May 28, 2015 07:12 ET (11:12 GMT)

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