Eine erfolgreiche Platzierung des Bonds wäre für Athen ein kleiner Schritt weg von der umfangreichen finanziellen Unterstützung internationaler Geldgeber. Während die finanzielle Unterstützung der EU zum Ende des Jahres ausläuft, wird Griechenland vom Internationalen Währungsfonds mit einem kleinen Volumen noch etwas länger unterstützt.
Der Verkauf der griechischen Anleihe spiegelt wider, wie sehr der Wind an den Kapitalmärkten seit 2012 gedreht hat. Damals hatte Griechenland 200 Milliarden Euro an Schulden erlassen bekommen, um einen völligen Zusammenbruch des Landes zu vermeiden, mithin auch einen drohenden Kollaps des Euro. Im Zuge der Umschuldung hatte Griechenland damals langfristige Anleihen mit Renditen nahe 20 Prozent ausgegeben, die vor allem bei risikobereiten Hedgefonds landeten.
Dass am Donnerstagmorgen vor dem Gebäude der griechischen Zentralbank im Zentrum von Athen eine Autobombe gezündet wurde, legt den Verdacht eines symbolischen Protests gegen die Ausgabe der neuen Anleihe nahe. Zwei mit der Bondemission vertraute Personen sagten jedoch, dass die Platzierung ungeachtet des Attentats über die Bühne gehen werde. Eine Stunde vor dem Zünden der Autobombe hatten Hintermänner Drohanrufe bei den Betreibern der Internet-Seiten "Zougla" und "Efymerida ton Syndakton" abgesetzt, so dass die Polizei den Platz rechtzeitig räumen konnte und es keine Verletzten gab.
DJG/DJN/gos/cln
Dow Jones Newswires
Von Nektaria Stamouli
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