26.07.2013 19:25:42
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Griechenland droht Finanzlücke von 3,8 Milliarden Euro
Von Gabriele Steinhauser
BRÜSSEL--Griechenland droht eine neue Finanzierungslücke von 3,8 Milliarden Euro. Diese Summe fehle dem Land bis Ende 2014, weil nationale Notenbanken der Eurozone ihre auslaufenden Staatsanleihen nicht überrollen wollten, sagte ein Vertreter der Eurozone. Die Lücke müsse in diesem Herbst geschlossen werden, um das Rettungsprogramm fortsetzen zu können. Das Loch sei "nicht enorm", und es werde Maßnahmen geben, um es zu schließen, sagte der EU-Vertreter.
Einige Notenbanken im Euroraum weigern sich, weiter griechische Staatsanleihen zu halten. Als die Eurozone und der Internationale Währungsfonds (IWF) das Rettungsprogramm im vorigen Jahr beschlossen, war Teil der Kalkulation, dass die Notenbanken fällig werdende Staatsanleihen durch den Kauf von neuen Papieren ersetzen würden.
Der EU-Vertreter sagte auch, eine breitere Diskussion darüber, wie die Schuldenlast Griechenlands verringert werden könne, sollte im April 2014 stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt werde die EU-Statistikbehörde den genauen Schuldenstand für 2013 bestimmen können.
Wegen der schrumpfenden Wirtschaft steigt die Verschuldung Griechenlands unaufhörlich weiter und hat zum Ende des ersten Quartals einen Wert von 161 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht. Experten zweifeln, ob das Land in der Lage sein wird, seine Schulden aus eigener Kraft nennenswert abzubauen.
Ziel der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und IWF ist es, die Schuldenquote Griechenlands bis 2022 auf 110 Prozent zu drücken. Viele Ökonomen halten dies für illusorisch. Die Bundesregierung stemmt sich allerdings vehement gegen diese Forderung, weil ein neuer Schuldenschnitt vor allem die öffentlichen Gläubiger und damit die europäischen Steuerzahler treffen würde.
(Mitarbeit: Andreas Plecko)
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July 26, 2013 11:59 ET (15:59 GMT)
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