06.07.2015 12:48:00

Schelling hofft nach Varoufakis auf besseres Klima

Finanzminister Hans Jörg Schelling ist vom Ergebnis des griechischen Referendums nicht überrascht. Die Griechen selbst hätten die Tragweite ihrer Entscheidung aber "möglicherweise nicht richtig eingeschätzt". Nach dem Rücktritt des griechischen Finanzministers Yannis Varoufakis hofft Schelling, wie er im Ö1-Mittagsjournal sagte, auf ein künftig besseres Gesprächsklima.

Es sei schwer zu beurteilen, ob das Referendumsergebnis nun eher ein weg von Europa oder eine bald konstruktivere Zusammenarbeit bedeute. Das Ergebnis sei "natürlich zu respektieren". Die Fragestellung kritisierte Schelling aber - die griechische Regierung habe schließlich nicht dargestellt, was ihr eigener Vorschlag sei, so der österreichische Finanzminister, der sich wunderte, dass ein Referendum binnen fünf Tagen organisiert werden konnte und daran zweifelt, dass dies hierzulande möglich sei.

Griechenland brauche mit oder ohne Hilfsprogramme Reformen, betonte Schelling. "Und das wird ein harter und schwieriger Weg werden."

Auch die Verhandlungsposition Griechenlands sieht Schelling nun nicht gestärkt, sondern viel mehr "schwieriger". Niemand könne ohne Bedingungen Kredite zur Verfügung stellen. Die Lösung sei schon nah gewesen, nun sei Griechenland "unter besonderer Bedrängnis". Die Europartner seien "immer verhandlungsbereit" gewesen, "den Tisch hat Griechenland verlassen".

Man bleibe offen für Gespräche, betonte der heimische Politiker. Sofern Vorschläge aus Griechenland vorliegen würden, werde man auf diese eingehen - nur "bisher gab es kaum tragfähige Vorschläge". Morgen, Dienstag, gibt es den nächsten Sondergipfel der Eurogruppen-Finanzminister, bevor danach noch am selben Tag die Staatschefs erneut wegen Griechenland zusammentreffen. "Wir wollen helfen, nur das muss auch angenommen werden", sagte Schelling in der Hoffnung, auf ein besseres Gesprächsklima zwischen Griechenland und den anderen Eurozonen-Staaten.

(Schluss) phs/rf

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