07.07.2015 09:23:00
|
Österreichs Regierung spekuliert nicht über "Grexit"
Schelling ist aber auch der Meinung: "Natürlich geht's ohne Schuldenschnitt", denn ein solcher würde Griechenlands Budget im Moment gar nichts nützen. Dass die Eurogruppe einen solchen heute, Dienstag, erörtern wird, halte er aber nicht für wahrscheinlich. Länder wie Deutschland könnten dies gar nicht verhandeln ohne ein Mandat des nationalen Parlaments.
Faymann und Mitterlehner wollen über einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone nicht spekulieren. "Ich halte einen Grexit für eine absolut problematische Vorstellung, die sich die EU gar nicht erlauben wird können", so der Vizekanzler. Faymann sagte, vordringlich gelte es, ein Programm zu verhandeln, das eine Grundlage für weitere Maßnahmen darstelle. Denn ohne ein solches könnte nicht einmal eine Brückenfinanzierung der EZB ansetzen.
Allerdings könne er selbst sich derzeit nicht vorstellen, warum nun, nach dem griechischen Referendum, eine Einigung einfach zu bewerkstelligen sei. "Wo soll dieses Programm so rasch herkommen?", so Faymann nach dem Ministerrat. Die griechische Regierung sei nun am Zug, zu erklären, welche Strategie sie hier eigentlich verfolge.
Mitterlehner befürchtet, dass die Bevölkerung in Griechenland nach dem "Nein" beim Referendum nun glaube, "keine weiteren Einschränkungen" hinnehmen zu müssen. Das erhöhe den innenpolitischen Druck auf die dortige Regierung weiter. Zugleich müsse dringend das Liquiditätsproblem gelöst werden. Er gehe davon aus, dass es hier eine kurzfristige Zwischenlösung für einige Wochen brauche, da man für eine endgültige Lösung sicher länger brauchen werde.
(Schluss) ks/pro
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!