Gewinnwarnung: Motorenbauer Deutz kommt unter die Räder

Die Kölner kündigten am Dienstagabend nach Börsenschluss an, dass sie weder bei Umsatz noch Gewinn ihre Prognose fürs laufende Jahr erreichen würden. Wegen eines sehr verhaltenen Geschäfts im laufenden Quartal und der aktuell niedrigen Auftragslage werde ein Umsatzrückgang von rund 20 Prozent erwartet, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Bislang hatte sich Deutz auf einen Rückgang in Höhe von bis zu 10 Prozent eingestellt. Das zweite Halbjahr werde spürbar schlechter als die erste Jahreshälfte ausfallen. An der Börse in Frankfurt sackten die Aktien von Deutz um mehr als 11 Prozent ab.

Ausgelöst hat die Misere eine neue Abgasverordnung der Europäischen Union - deshalb hatten viele Kunden ihre Bestellungen im vergangenen Jahr vorgezogen. Nun säßen mehrere europäische Unternehmen auf Lagerbeständen, die langsamer als erwartet abgebaut würden, so Deutz. Die im SDAX notierte Gesellschaft wagt deshalb auch noch keine Prognose fürs kommende Jahr.

Für 2015 will Deutz nur noch ein in etwa ausgeglichenes operatives Ergebnis erwirtschaften. Bislang war eine Ebit-Marge von drei Prozent erwartet worden. Nun prüfe das Unternehmen, ob "weitere Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung" ergriffen werden müssten.

Deutz hatte mit rückläufigen Geschäften bereits zu Beginn dieses Jahres gerechnet, und sich auf eine Umsatzdelle eingestellt. Der schwache Euro und ein eingeleiteter Sparkurs gaben dem Unternehmen aber Rückenwind, so dass zu Jahresbeginn der Gewinn sogar beträchtlich gestiegen war.

KÖLN (dpa-AFX)