Dividende wird gekürzt |
11.02.2016 11:55:40
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Gewinn von Rio Tinto bricht um die Hälfte ein
Künftig will der Konzern die Auszahlung an den Gewinn koppeln. Zuletzt hatte Rio Tinto seinen Aktionären eine mindestens gleichbleibende Dividende versprochen. So erhalten sie für das vergangene Jahr auch noch 2,15 US-Dollar je Anteilsschein. Danach will der Konzern dann 40 bis 60 Prozent seines bereinigten Gewinns ausschütten. Dabei soll die Zahlung für 2016 aber nicht unter 1,10 Dollar je Aktie rutschen.
"Angesichts der unsicheren Marktaussichten würde ein Festhalten an unserer progressiven Dividendenpolitik unser Geschäft behindern", sagte Verwaltungsratschef Jan du Plessis. Die neue Regelung gebe dem Konzern mehr Flexibilität.
Wegen des Verfalls der Rohstoffpreise rutschte Rio Tinto 2015 in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 866 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor verdiente der Konzern noch gut 6,5 Milliarden Dollar. Zum Fehlbetrag trugen Abschreibungen auf einzelne Förderprojekte, Währungseffekte und Kursschwankungen bei Absicherungsgeschäften bei. Bereinigt um diese Sondereffekte brach der Überschuss um gut die Hälfte auf 4,5 Milliarden Dollar ein.
Neben der Dividende kürzt Rio Tinto auch die Investitionen um drei Milliarden Dollar in diesem und im kommenden Jahr zusammen. Zudem sollen die laufenden Kosten um weitere zwei Milliarden gedrückt werden. Bergbaukonzerne stehen weltweit unter Druck, angesichts der niedrigen Preise ihr Geld zusammenzuhalten. In diesem Monat hatte die Ratingagentur S&P bereits ihre Einschätzung zur Kreditwürdigkeit von Rio-Konkurrent BHP Billiton gesenkt. Rio selbst droht ein ähnlicher Schritt.
Im vergangenen Jahr sackte der Preis für Eisenerz, der wichtigste Rohstoff von Rio, auf den tiefsten Stand seit mehreren Jahren ab. Das liegt vor allem an den unsicheren Aussichten für die Weltwirtschaft. Hinzu kommt aber, dass gerade Großkonzerne wie Rio Tinto trotz der schwachen Nachfrage ihre Produktion weiter erhöht haben. So hatte Rio in den vergangenen Jahren massiv in neue Förderprojekte investiert, die nun in Betrieb gehen. Hinter der Produktionsausweitung steckt nach Einschätzung vieler Branchenexperten auch das Kalkül der Marktführer, kleine Konkurrenten mit geringerer Finanzkraft auszuschalten.
Doch inzwischen sind auch einige der Großkonzerne schwer betroffen. So musste etwa Rio-Konkurrent Glencore sein Kapital erhöhen und die Dividende ganz streichen. Zudem verkauft der Konzern zahlreiche Minen. Der schweizerisch-britische Konzern drosselte zudem im vergangenen Jahr die Förderung wichtiger Rohstoffe.
/enl/men/stb
MELBOURNE (dpa-AFX)

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