Prognose steht dennoch |
12.11.2015 10:40:00
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Gewinn von RWE sackt weiter ab
Unter dem Strich stand allerdings ein kräftiger Gewinnanstieg von 95 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro. Dabei machte sich der Sondergewinn aus dem milliardenschweren Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea im ersten Quartal bemerkbar. Das ließ die Schulden in den ersten neun Monaten um gut fünf Milliarden Euro auf 25,8 Milliarden Euro sinken. Die Zahlen lagen etwas über den Erwartungen von Analysten. RWE-Aktien lagen vorbörslich im Plus, während der deutsche Leitindex DAX zunächst auf der Stelle trat.
KEINE ABSCHREIBUNGEN WIE E.ON
Anders als der Konkurrent E.ON, der am Vortag einen Rekordverlust vermelden musste, verzichtete RWE auf weitere Abschreibungen auf seine Kraftwerke. An der Prognose hielt der Vorstand fest. Demnach soll das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis weiter bei 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro landen, 2014 waren es noch 2,3 Milliarden. RWE schränkte allerdings ein, dass die Vorgabe eventuell nur knapp erreicht werde.
Beim betrieblichen Ergebnis erwartet das Management einen Rückgang von bis zu gut zehn Prozent auf 3,6 bis 3,9 Milliarden Euro. Während es im Energiehandel schlechter läuft als ursprünglich erwartet, rechnet der Vorstand in der Osteuropa-Sparte nun mit einem deutlich besseren Ergebnis als vor einem Jahr. Hauptgrund ist eine Änderung bei der Bilanzierung der slowakischen Tochter VSE. Als immer stärkere Stütze erweist sich auch das Geschäft mit erneuerbaren Energien.
STROMPREISE HALBIERT
Die großen Energiekonzerne leiden zunehmend unter dem Verfall der Strompreise. Das liegt am Boom des Ökostroms, der den Strom aus den konventionellen Kraftwerken verdrängt. So haben sich die Preise an der Leipziger Strombörse EEX in den vergangenen vier Jahren halbiert. Damit brechen die Gewinnaussichten der Großkraftwerke ein. Wettbewerber E.ON hat deshalb in der Neunmonatsbilanz Abschreibungen von 8,3 Milliarden Euro auf seine Kohle- und Gaskraftwerke vorgenommen. Die Düsseldorfer hatten die Wertüberprüfung wegen ihrer geplanten Aufspaltung vorgezogen.
RWE kämpft mit Problemen in seinem britischen Geschäft. So gibt es wegen eines fehlerhaften Computerprogramms Schwierigkeiten bei der Abrechnung von Privatkunden. Das sei keine gute Visitenkarte für RWE, räumte Vorstandschef Peter Terium im Zwischenbericht ein. Das führt auch zu herben Kundenverlusten und roten Zahlen. Wichtige Manager bei der Tochter Npower hat RWE inzwischen ausgetauscht.
ENTGEGENKOMMEN DER POLITIK
Der Konzern stand an der Börse in diesem Jahr lange schwer unter Druck. Zeitweise hatten die Aktien seit Jahresbeginn fast zwei Drittel an Wert verloren. Das lag nach Einschätzung von RWE-Chef Terium vor allem an politischen Unsicherheiten. Zuletzt erholten sich RWE-Papiere aber wieder etwas.
Grund waren gute Nachrichten für den Konzern aus Berlin. So bescheinigte ein Gutachten der Bundesregierung den vier deutschen Atomkonzernen, ausreichend Rückstellungen für die Kosten des Atomausstiegs gebildet zu haben. Damit drohen hier zumindest kurzfristig keine Belastungen. Zudem verzichtet das Bundeswirtschaftsministerium auf die geplante Klimaabgabe für alte Kohlekraftwerke. Stattdessen erhält der Konzern für das Abschalten einiger Braunkohlemeiler nun Entschädigungen.
Bislang versucht RWE anders als der Konkurrent E.ON die Krise als Ganzes durchzustehen. Allerdings hielt sich Vorstandschef Peter Terium zuletzt eine Aufspaltung des Konzerns nach E.ON-Vorbild ausdrücklich offen.
/enl/fbrESSEN (dpa-AFX)
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