07.02.2014 11:22:37
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Gewinn von ArcelorMittal befeuert Europas Stahlsektor
Von Benjamin Krieger
Ein gutes viertes Quartal beim Stahlriesen ArcelorMittal treibt am Freitag Europas Stahlsektor nach oben. Mit einem Kurssprung von 4,2 Prozent liegen die Aktien von ArcelorMittal unter allen europäischen Schwergewichten ganz vorn. Der weltweit größte Stahlproduzent hat im vierten Quartal einen operativen Gewinn von 1,9 Milliarden US-Dollar erzielt. Das sind 100 Millionen Dollar mehr als Analysten im Konsens erwartet hatten. "Der Gewinn im vierten Quartal stützt den Stahlsektor", sagt Christoph Hock von Alpha Wertpapierhandel.
Im Fahrwasser der Kursgewinne von ArcelorMittal legen auch die Papiere der deutschen Stahlproduzenten ThyssenKrupp und Salzgitter um 1 bzw. 2 Prozent zu. An der Wiener Börse zieht der Kurs der Voestalpine-Aktie um 2 Prozent an. Der Kurs des Stahlhändlers Klöckner & Co zieht um 2,3 Prozent an. Schon seit Sommer vergangenen Jahres haben sich die Kurse im europäischen Stahlsektor spürbar erholt. An den Märkten preist man steigende Stahlpreise und -margen ein. Nach langer Durststrecke könnte der Abbau von Kapazitäten bei den Herstellern endlich für eine Erholung der Preise sorgen, heißt es.
Diese Erwartung scheint sich nun zu bewahrheiten. "Die guten Zahlen resultieren ausschließlich aus dem europäischen Stahlsegment", sagt Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank. Zu vier Fünfteln sei die positive Überraschung auf höhere Preise zurückzuführen, das restliche Fünftel sei höheren Volumen geschuldet. In den Monaten Oktober bis Dezember habe der Branchenprimus ArcelorMittal pro Tonne Stahl operativ 99 Dollar verdient, das sind 23 Dollar mehr als Schachel geschätzt hatte.
"Auch die Ziele (für das laufende Jahr) sollten am Markt für Zuversicht sorgen, dass erstmals seit fünf Jahren die Absatzmengen und die Margen wieder zulegen", sagt Schachel. Arcelor-Mittal prognostiziert für 2014 ein Absatzplus von 3 Prozent und leicht steigende Margen. Sven Diermeier von Independent Research prognostiziert auch für 2015 eine Verbesserung. "Vor diesem Hintergrund stufen wir die ArcelorMittal-Aktie von Verkaufen auf Halten hoch", sagt Diermeyer.
Neben dem unerwartet hohen Gewinn kommt auch der Schuldenabbau von ArcelorMittal am Markt gut an. Zum Jahresende 2013 summierten sich die Schulden auf 16,1 Milliarden Dollar. Stahlanalyst Alessandro Abate von J.P. Morgan hatte mit 17,3 Milliarden Dollar gerechnet. Im vergangenen Jahr hat ArcelorMittal damit 5,7 Milliarden Dollar an Schulden abgebaut. "ArcelorMittal bleibt unser Favorit im Stahlsektor", sagt Abate.
Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
DJG/bek/mod/gos
(END) Dow Jones Newswires
February 07, 2014 04:51 ET (09:51 GMT)
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