Dank Portfoliomaßnahmen 06.10.2016 09:18:49

Gerresheimer steigert Ergebnis deutlich

Ein besseres operatives Geschäft und die jüngsten Zu- und Verkäufe bescherten dem Unternehmen zweistellige Zuwachsraten beim Ergebnis. Die Jahresprognose hat der Konzern wegen des angekündigten Verkaufs der Laborglassparte im September nun nach unten angepasst.

Gerresheimer hatte im September mitgeteilt, seinen Geschäftsbereich Life Science Research an die Duran Gruppe, eine Beteiligungsgruppe von One Equity Partners, zu verkaufen. Das Unternehmen werde sich nun noch stärker auf seine Kernkompetenz, das Geschäft mit Primärverpackungen und Produkten zur einfachen und sicheren Verabreichung von Medikamenten konzentrieren, sagte Konzernchef Uwe Röhrhoff.

In den Monaten Juni bis August des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 kletterten die Erlöse auch dank des Zukaufs von Centor um gut 8 Prozent auf 373 Millionen Euro. In den USA hat Gerresheimer im vergangenen Jahr diesen hoch profitablen Hersteller von Kunststoffverpackungen für Medikamente übernommen. Da die Akquisition, die sich Gerresheimer 725 Millionen US-Dollar kosten ließ, erst am 1. September abgeschlossen wurde, ist sie in den Vorjahreszahlen noch nicht enthalten.

Organisch, also bereinigt um Währungseffekte, Akquisitionen und Desinvestitionen, lag der Anstieg noch bei 1,4 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) machte einen Sprung um gut 24 Prozent auf 84,4 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nach Anteilen anderer Gesellschafter erhöhte sich um fast 70 Prozent auf knapp 31 Millionen Euro.

Geschäft mit Glasverpackungen läuft weiter gut

Beim Geschäft mit Injektionsfläschchen, Ampullen und Karpulen aus Glas hat sich nach Angaben des Unternehmens der positive Trend der letzten Quartale, insbesondere in Amerika, weiter fortgesetzt. Leicht wachstumsdämpfend habe sich dagegen die geplante Erweiterung einer großen Schmelzwanne in einem Kosmetikglaswerk ausgewirkt.

Bei medizinischen Kunststoffsystemen entwickelte sich insbesondere der Verkauf von Inhalatoren gut. Zudem lagen die Umsätze mit Entwicklungsleistungen und Werkzeugen bei neuen Projekten mit medizinischen Kunststoffsystemen über dem Vergleichswert des Vorjahres.

Prognosen beinhalten nicht mehr Laborglasgeschäft

Die Jahresprognose hat Gerresheimer mit Blick auf den anstehenden Verkauf des Laborglasgeschäfts angepasst. Erwartet wird jetzt ein währungsbereinigter Anstieg der Erlöse um rund 10 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, die um 25 Millionen Euro nach oben oder unten abweichen können. Das bereinigte operative Ergebnis soll auf etwa 305 Millionen Euro steigen. Das Ergebnis kann um 10 Millionen Euro nach oben oder unten variieren.

Bislang hatte Gerresheimer inklusive des Laborglasgeschäfts einen währungsbereinigten Erlösanstieg um rund 9 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro veranschlagt. Das bereinigte operative Ergebnis sollte auf etwa 320 Millionen Euro steigen.

Für den Zeitraum 2016 bis 2018 wird weiter eine durchschnittliche jährliche organische Wachstumsrate des Umsatzes von 4 bis 5 Prozent erwartet. Die bereinigte EBITDA-Marge soll zu konstanten Wechselkursen 2018 mehr als 22 Prozent betragen. Bislang waren rund 22 Pro

Marktteilnehmer sind zufrieden

Am Markt kamen die Zahlen und der Ausblick gut an. Die leichte Erhöhung der Prognose für die operative Marge 2018 unterstreiche die Hoffnungen, dass sich der Glas-Hersteller auf immer margenstärkere Geschäfte und Unternehmensteile konzentriere, sagten Marktteilnehmer. Auch die Übernahme und Einbindung des US-Unternehmens Centor scheine hervorragend gelungen zu sein. "Die Gewinnschätzungen des Marktes dürften damit weiter nach oben gehen", meinte ein Händler. Viel größere Kurssprünge seien allerdings nicht zu erwarten, vermutet ein anderer Händler. Die Erwartungen der Analysten seien bereits im Vorfeld extrem hoch gewesen, erklärte er.

Im vergangenen Jahr hatte Gerresheimer nicht nur mit dem Großeinkauf in den USA sein Portfolio optimiert. Der Konzern verkaufte auch das kapitalintensive Röhrenglasgeschäft und strich dafür fast 200 Millionen Euro ein.

Von Heide Oberhauser-Aslan

FRANKFURT (Dow Jones)

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