Geplante Aufspaltung 01.12.2014 11:40:50

Neue E.ON-Gesellschaft wird mehr als nur Atomfonds

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Es ist ein Spagat: Während sich E.ON von den eigenen Kraftwerken und Reaktoren verabschieden will, muss der Energiekonzern für die betroffene Sparte mit klassischer Stromerzeugung kräftig die Werbetrommel rühren. Großkraftwerke würden noch für eine lange Zeit als Rückgrat der Energieversorgung gebraucht, sagte Vorstandschef Johannes Teyssen am Montag bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. Deshalb werde das ausgegliederte Geschäft eine starke Zukunft haben. E.ON gab sich zuversichtlich, dass die neue Gesellschaft bei den Ratingagenturen einen Investmentstatus bekommt. Allerdings unterscheide sich das klassische Geschäftsmodell immer stärker von den Anforderungen der neuen Energiewelt. Es sei schwerer, beides unter einem Dach zu vereinen.

Der künftige E.ON-Ableger mit den klassischen Energiegeschäften soll dabei mehr sein als ein Unternehmen, dass das Geld für das Atom- und Kohleerbe der E.ON-Konzerns erwirtschaftet. Der Konzern äußerte sich zuversichtlich, dass die neue Gesellschaft Dividenden an die Eigentümer zahlen kann. "Die neue Gesellschaft wird kein Atomfonds", sagte Finanzchef Klaus Schäfer. Wie hoch die Verbindlichkeiten sein werden, die der Ableger bekommt, sei noch offen. Feststehe aber, dass neben den Verpflichtungen für den Rückbau der alten Kraftwerke etwa Pensionsansprüche der in die neue Gesellschaft wechselnden Mitarbeitern übertragen würden. Um das zu finanzieren, erhält der Ableger die entsprechenden Rücklagen des Konzerns. Dabei deutete Teyssen an, dass E.ON die deutsche Regierung vorab in seine Aufspaltungspläne eingeweiht habe, eine Reaktion aber noch offen sei.

E.ON betonte, dass die neue Gesellschaft eine starke Basis habe und für Investoren mit einem hohen Mittelzufluss attraktiv sei. Zum Ableger wird das Erzeugungsgeschäft in Großanlagen von der Wasserkraft über Kohle bis zu Atom, aber auch das Gasfördergeschäft in Russland gehören. An die neue Gesellschaft gehen auch die neuen Stromaktivitäten in Brasilien und Russland über. Das Fördergeschäft in der Nordsee steht hingegen auf dem Prüfstand und könnte verkauft werden, um frisches Geld zu beschaffen.

/enl/fbr

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