27.05.2014 13:49:00

Generalrat stärkt OeNB den Rücken - Nowotny will bis 2019 bleiben

Österreichs Notenbankgouverneur Ewald Nowotny will seinen bis 2019 laufenden Vertrag ausfüllen. "Selbstverständlich", wie er am Dienstag auf Nachfrage betonte. Anderslautende Zeitungsspekulationen nannte er heute eine "eigenartige und unnötige Diskussion."

Auch der Generalrat der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) hat am Dienstag dem Gouverneur den Rücken gestärkt. Es denke niemand an eine Ablöse, jeder im Generalrat habe vollstes Vertrauen in Nowotny, dem Österreich und die Bank eine "unglaubliche Reputation" verdankten und der unverzichtbar sei, sagte OeNB-Präsident Claus Raidl nach der Generalversammlung am Dienstag. "Ich werde alles tun, dass er die sechs Jahre ausfüllt."

Auch Österreichs Goldreserven waren zuletzt wieder Thema in der Öffentlichkeit. Vergangene Woche haben Experten der Notenbank und Vertreter des Rechnungshofs die Goldreserven überprüft, vor dem Wochenende auch in London. Das Gold sei dabei gewogen und in seiner Konsistenz geprüft worden. Seinen Informationen nach kam der Rechnungshof zum Schluss, dass alles in Ordnung ist, sagte Gouverneur Nowotny.

Eine Rückführung nach Wien ist laut Notenbank höchstens in kleinen Mengen ein Thema. Aber da will man auch noch Erfahrungen der Deutschen Bundesbank abwarten. Vor allem die FPÖ hatte wiederholt gefordert, österreichisches Gold heimzuholen.

Der Gold-Wert in der Notenbankbilanz ist 2013 gesunken, seit 2007 habe es keine Goldverkäufe gegeben, betonte Notenbankpräsident Raidl. Die "von einfachen Gemütern" hochgezogene Frage, wo das Gold liegt, beantwortete er so: 80 Prozent der 280 Tonnen liegen in Großbritannien (London), 3 Prozent in der Schweiz und 17 Prozent in Österreich, bei der Münze. Raidl meint, dass im Rechnungshofbericht dazu nicht viel Kritik drinstehen wird. Die Aufteilung sei sinnvoll. Dass in London das meiste Gold lagert, liegt daran, dass London der größte Goldhandelsplatz der Welt ist. Im Bedarfsfall muss Gold schnell in gängige Reservewährungen eingetauscht werden können, so die Notenbank.

Die FPÖ hat am Dienstag Raidls Rücktritt verlangt. Die Aussage von den "einfachen Gemütern" zeuge von "unfassbarer Abgehobenheit", mit der die Anliegen vieler Menschen im Land abgetan würden, kritisierte die Partei in einer Aussendung. Sie fordert die Vorlage des Prüfberichts im Parlament.

(Grafik 0658-14, Format 88 x 55 mm) (Schluss) rf/gru

WEB http://www.oenb.at/

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