30.12.2014 10:35:30

Geldmenge im Euroraum wächst unerwartet stark

   Von Hans Bentzien

   Das Geldmengenwachstum im Euroraum hat sich im November 2014 deutlicher als erwartet verstärkt, wobei das Volumen der ausstehenden Buchkredite weniger als zuletzt schrumpfte. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) verstärkte sich das Wachstum der breiten Geldmenge M3 auf eine Jahresrate von 3,1 (Vormonat: 2,5) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten ein M3-Wachstum von nur 2,6 Prozent prognostiziert.

   Im Durchschnitt der Monate September bis November überstieg die Geldmenge M3 ihr Vorjahresniveau um 2,7 Prozent. Volkswirte hatten hier eine Rate von 2,5 Prozent prognostiziert. Im Oktober waren es 2,3 Prozent gewesen. Die enger gefasste Geldmenge M1 stieg mit einer Jahresrate von 6,9 Prozent. Im Oktober waren es 6,2 Prozent gewesen.

   Die Geldmenge M3 umfasst den Bargeldumlauf, den Zentralbankgeldbestand der Banken, die Sichteinlagen der Nicht-Banken, Einlagen mit vereinbarter Laufzeit bis zu zwei Jahren und Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten, Anteile an Geldmarktfonds, Repo-Verbindlichkeiten, Geldmarktpapiere sowie Bankschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren.

   Die gesamte Kreditvergabe im Euroraum lag im November nur noch um 0,9 Prozent unter Vorjahresniveau. Im September waren es noch 1,3 Prozent gewesen. Die Kreditvergabe an die öffentlich Hand stieg im Jahresabstand um 0,9 Prozent, im Vormonat war sie noch um 0,2 Prozent geschrumpft. Die Kreditvergabe an Private sank dagegen um 1,4 (1,6) Prozent.

   Das Volumen der an den privaten Sektor vergebenen Buchkredite lag um 0,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Oktober waren es 1,1 Prozent gewesen und im September 1,2 Prozent. Bereinigt um Verbriefungen und Verkäufe schrumpfte das Volumen der ausstehenden Buchkredite nur um 0,2 (0,5) Prozent. Die Jahresrate der an nicht-finanzielle Unternehmen vergebenen Kredite lag bei minus 1,6 (1,8) Prozent.

   Das Volumen der an private Haushalte vergebenen Kredite lag wie im Vormonat um 0,4 Prozent unter Vorjahresniveau. Das Volumen der für den Hauserwerb ausgereichten Kredite schrumpfte - ebenfalls wie im Vormonat - um 0,2 Prozent.

   Unmittelbare Auswirkungen für die Ende Januar anstehende EZB-Ratssitzung dürften die Geldmengendaten nicht haben.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/gos

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   December 30, 2014 04:24 ET (09:24 GMT)

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