30.03.2015 11:12:46

G20-Sicherheitslücke: Passnummern von Merkel, Obama & Co verschickt

   Von Rob Taylor

   CANBERRA (Dow Jones)-- Im Vorfeld des G20-Gipfels im australischen Brisbane im November vergangenen Jahres hat die australische Einwanderungsbehörde unabsichtlich persönliche Daten von unter anderem der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Barack Obama und Russlands Staatsoberhaupt Wladimir Putin in einer E-Mail verschickt. Neben im Internet frei verfügbaren Informationen wie Name, Nationalität und Geburtstag der teilnehmenden Staats- und Regierungschefs landeten versehentlich auch sensiblere Daten wie deren Reisepassnummer bei den Veranstaltern der Fußball-Asienmeisterschaft, die Anfang des Jahres auf australischem Boden ausgetragen wurde.

   Die australische Einwanderungsbehörde teilte am Montag mit, die E-Mail-Sicherheitsvorschriften seien verschärft worden. Der "Guardian" hatte zuvor über die Sicherheitslücke berichtet, die durch eine Anfrage im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes ans Licht kam, und über die die internationalen Delegationen zunächst nicht informiert wurden. Zu den Betroffenen gehörten demnach auch der indische Premierminister Narendra Modi, sein japanischer Amtskollege Shinzo Abe, der neue indonesische Präsident Joko Widodo und der britische Premier David Cameron.

   Stattdessen informierte die Einwanderungsbehörde den australischen Datenschutzbeauftragten am 7. November, also acht Tage vor dem zweitägigen Gipfel, über die Sicherheitslücke. "Die Daten wurden umgehend vom Empfänger gelöscht und nicht weitergeleitet", sagte eine Sprecherin der australischen Einwanderungs- und Grenzschutzbehörde. Die Regeln für den E-Mailverkehr seien überprüft und entsprechend verschärft worden, um Vorkommnisse dieser Art künftig zu vermeiden.

   Die Sicherheitslücke ist demnach auf einen menschlichen Fehler zurückzuführen und nicht auf institutionelle Unzulänglichkeiten oder Systemmängel, wie es in einem Bericht der Behörde heißt. Bei der Eingabe in das entsprechende Adressfeld habe sich die E-Mailadresse automatisch vervollständigt und ein Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde habe es versäumt, vor dem Versand der E-Mail noch einmal zu überprüfen, ob die Angaben korrekt seien.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/reg/bam

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   March 30, 2015 05:12 ET (09:12 GMT)

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